gladbeck. . Zu seiner ersten Sitzung mit neuen Mitgliedern hat sich der Jugendrat im Rathaussaal getroffen. Die Umgestaltung des Mikado war ein großes Thema.

  • Neue Mitglieder im Jugendrat trafen sich gemeinsam mit erfahrenen Jugendlichen zur ersten Sitzung
  • Ein großes Thema war das ehemalige Jugendzen­trum Mikado, das sie gemeinsam umgestalten wollen
  • Eine Taschengeldbörse soll in Kooperation mit demSeniorenbeiratentstehen

Für die nächsten Monate hat sich der Jugendrat ein großes Ziel gesetzt: Das ehemalige Jugendzen­trum Mikado wollen die zehn- bis 21-Jährigen gemeinsam umgestalten. In eine ABC-Liste sollen die Jungengagierten Ideen für die Nutzung eintragen: „Ein Adventsbasar, ein Lehrstellen-Speed-Dating oder Kochkurse können wir dort organisieren“, nennt Maximilian Baumeister einige der vielen Ideen, die er hat. In einem Workshop Anfang November sollen erste Konzepte entwickelt werden.

Es ist die erste Sitzung des neu gewählten Jugendrats. 34 Jungen und Mädchen sind ganz frisch dabei. Vor ein paar Wochen sind sie von ihren Schulen aufgestellt worden. „Ihr habt die Chance, euch hier aktiv zu beteiligen, lernt frei zu sprechen und zu diskutieren“, sagt ihnen Justin, der die Moderation übernommen hat.

Vorschläge für Gebäude auf einstigem Hertie-Gelände

Die sind auch gleich fleißig dabei, Bürgermeister Ulrich Roland viele Fragen zu stellen, der nach einiger Zeit zu der Sitzung dazu stößt. „Was passiert mit der Geistersiedlung Schlägel und Eisen in Zweckel?“, „Was wird aus dem Glück-Auf-Center?“ oder „Wie soll das neue Gebäude heißen, das auf dem ehemaligen Hertie-Gelände entsteht?“, wollen sie wissen. Ein Wettbewerb laufe gerade, um einen neuen Namen zu finden, erzählt der Bürgermeister. Die Jugendlichen sind sich einig: Auch sie wollen jetzt Vorschläge sammeln.

Doch erst einmal soll es darum gehen, das Mikado neu zu bespielen. „Es ist eine unglaubliche Chance und Möglichkeit für euch, diese Räume selbst zu gestalten“, sagt Thorsten Schautz vom Verein Jugend-Architektur-Stadt (JAS), der Kindern die Planung von Stadträumen näherbringen möchte. Seit sechs Jahren ist JAS in Gladbeck aktiv und unterstützt immer wieder auch den Jugendrat. „Ihr seid Bauherrn und habt das Ding in der Hand, wir sind eure Planer“, ermutigt Schautz die Mitglieder des Jugendrats.

Jugendliche wollen Taschengeldbörse entwickeln

Dass der Jugendrat ein solches Potenzial bekomme, Räume wie das Mikado zu gestalten, kenne er aus anderen Städten, in denen er ebenso aktiv sei, nicht. „Ich bin mir sicher, dass wir viele Ideen sammeln“, sagt auch die städtische Kinder- und Jugendbeauftragte Vera Deffte.

In Kooperation mit dem Seniorenbeirat möchte der Jugendrat außerdem eine Taschengeldbörse entwickeln. Dabei sollen Über-14-Jährige älteren Menschen bei kleineren Tätigkeiten im Haushalt helfen. Diese bekommen dafür ein kleines Taschengeld. „Darf ich auch mitmachen, obwohl ich noch nicht 14 Jahre bin?“, wollen viele junge Mitglieder wissen. Dürfen sie – bei der Organisation, Planung oder der Gestaltung von Flyern. Kleine Jobs können sie erst annehmen, wenn sie wirklich 14 Jahre geworden sind.

Neben der Arbeit stehen im Jugendrat auch viele Aktionen an, wie hier im vergangenen Jahr das Beachvolleyballturnier im Nordpark.
Neben der Arbeit stehen im Jugendrat auch viele Aktionen an, wie hier im vergangenen Jahr das Beachvolleyballturnier im Nordpark. © Robin Droste

Viele Aktionen neben der Arbeit

Was auf die neuen Mitglieder neben der Arbeit im Jugendrat an tollen Aktivitäten wartet, demonstrieren die erfahrenen Mitglieder beim Blick auf das zurückliegende Jahr. Ein Beachvolleyball-Turnier, die dreimal jährlich organisierte Jumotion-Partyreihe oder ein DJ-Workshop gehören dazu. Fest steht: „Meine Tür im Rathaus ist immer offen für euch“, sagt Vera Deffte den frisch gewählten Mitgliedern des Jugendrats. Dazu müssen sie nur den kleinen gelben Fußabdrücken folgen. Vom Rathauseingang führen sie direkt zur Burotür von Vera Deffte.

Für viele der neuen Mitglieder war die erste Sitzung aufregend und spannend. „Ich war als Kind mit meiner Schulklasse hier im Rathaussaal und saß heute auf genau dem gleichen Platz wie damals“, erinnert sich Ceyda Kilavaz. „Interessant“ fand die 12-Jährige Özge ihre erste Jugendrats-Sitzung. „Es ist für mich ja noch etwas ganz Neues, dabei zu sein.“