Gladbeck. Nach Gerüchten ist es jetzt offiziell. Die geplante Zusammenarbeit sieht vor, dass künftig der Gelsenkirchener Krankenhausträger das Sagen hat.

  • Nach Gerüchten und erstem Dementi ist die angestrebte Zusammenarbeit jetzt offiziell
  • In Zukunft soll der Gelsenkirchener Krankenhausträger St. Augustinus das Sagen haben
  • Noch ist unklar, ob die Fusion Auswirkungen auf Abteilungen hat und den Abbau von Stellen bedeutet

Jetzt also doch: Die Krankenhausträger Katholische Kliniken Emscher-Lippe (KKEL) und die St. Augustinus GmbH Gelsenkirchen führen offizielle Fusionsgespräche, wobei Augustinus künftig das Sagen haben soll.

Noch am 21. September hatte der Aufsichtsratschef der KKEL, Werner Philipps, dementiert, dass es dazu Verhandlungen mit St. Augustinus gibt.

Dies hatte zuvor der Gelsenkirchener Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff im Gelsenkirchener Gesundheitsausschuss mitgeteilt. Jetzt erst darf wohl offiziell benannt werden, was sich Ende September anbahnte: „Trägervertreter und Gremien der KKEL GmbH und der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH sind übereingekommen, die wirtschaftlichen Voraussetzungen und Bedingungen einer Mehrheitsbeteiligung der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH an der KKEL zu prüfen“, so die gemeinsame Pressemitteilung am Donnerstag.

Ziel ist ein zukunftsfähiges Unternehmenskonzept

In den kommenden Monaten sollen nunmehr die wesentlichen medizinischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Verbünde in den Blick genommen werden. Erst auf Basis dieser Daten könne entschieden

Große Krankenhausträger in der Region

Unter dem KKEL-Dach sind neben St. Barbara in Gladbeck, das St. Josef-Hospital in Horst, das St. Antonius-Krankenhaus in Bottrop-Kirchhellen und das Seniorenzentrum St. Hedwig in Resse zusammengefasst.

Zur St. Augustinus GmbH Gelsenkkirchen gehören das Marienhospital in Ückendorf, das Elisabeth-Krankenhaus in Erle, das Sankt Marien-Hospital in Buer, die St. Augustinus Heime und St. Augustinus Kindergarten GmbH.

werden, „in welcher Form eine Zusammenarbeit denkbar ist“, heißt es in der Mitteilung. Hierzu erarbeiten die Gremien beider Unternehmen nun eine gemeinsame Absichtserklärung. Ziel sei „ein zukunftsfähiges Unternehmenskonzept mit den dazugehörenden Investitions-, Wirtschafts- und Stellenplänen und eine gesellschaftsrechtliche Verflechtung der Unternehmen“.

Ob dies den Abbau von Krankenhausabteilungen an den Standorten und eine Reduzierung von Personal betrifft, dazu wird zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellung bezogen. „Alle Mitarbeiter der KKEL und St. Augustinus GmbH wurden über den aktuellen Sachstand per E-Mail informiert, was auch bei weiteren Entwicklungen passieren wird“, so KKEL-Aufsichtsratsvorsitzender Werner Phillips auf WAZ-Anfrage.

KKEL-Geschäftsführerin Ines Manegold abberufen

Mit den Fusionsgesprächen ergibt sich auch eine personelle Überraschung: Der Aufsichtsrat der KKEL hat bereits in seiner Sitzung am Dienstag entschieden, die bisherige Geschäftsführerin, Ines Manegold (50), von ihren Aufgaben zu entpflichten. Die in der Branche gefeierte wie gefürchtete Saniererin von Krankenhäusern war erst am 1. Januar 2017 als Geschäftsführerin der KKEL berufen worden, mit klarem Auftrag, den Krankenhausverbund zu restrukturieren und zukunftsfähig zu machen. Ob ihre Pläne vom Aufsichtsrat als nicht ausreichend betrachtet werden, darf vermutet werden.

Mit sofortiger Wirkung zum neuen Geschäftsführer der KKEL bestellt wurde Matthias Schwanewilms, der bisherige Verwaltungsdirektor des Krankenhausverbundes. „Mit der St. Augustinus Gelsenkirchen erhält unser Unternehmen einen kompetenten Partner, mit dem wir jetzt die Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft verbinden“, so Schwanewilms.

Für St. Augustinus stellt Geschäftsführerin Susanne Minten fest: „Wir können uns vorstellen, gemeinsam mit den Einrichtungen der KKEL, die Versorgung der Bevölkerung in Gelsenkirchen und in der Region mit medizinischen und sozialen Dienstleistung nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen.“