Gladbeck. . Das Martin-Berner-Quintett präsentierte im Gladbecker Restaurant Mundart seine erste CD „Step forward“. Songs stießen auf eine positive Resonanz.
„Endlich auch in Gladbeck“, freut sich der 24-jährige Martin Berner mit Blick ins Rund des Restaurants „Mundart“ an der Bottroper Straße. Es ist wenige Minuten nach 15 Uhr am Sonntagnachmittag und das Lokal ist recht gut besetzt. Es sind junge Leute da, zum Teil mit Kleinkindern auf dem Arm, aber auch ältere Besucher interessieren sich für den Jazz, den das „Martin-Berner-Quintett“ gleich präsentieren wird.
Lehrer an der Musikschule
Berner ist gebürtiger Gladbecker und hat – wie sollte es auch anders sein – die hiesige Musikschule, der er heute noch als Lehrer verbunden ist, durchlaufen, bevor er ein Studium an der Folkwang Universität in Essen absolvierte. So lassen es sich auch Rolf Hilgers, Leiter der städtischen Einrichtung, und Saxophonlehrer Martin Greif nicht nehmen, den ersten Auftritt ihres ehemaligen Schülers in der alten Heimat mit zu verfolgen. Er sei mit seinem Quintett schon in Jazzkellern in Krefeld oder Düsseldorf erfolgreich aufgetreten, aber nun hier in Gladbeck, das sei für ihn etwas Besonderes, sagt Berner.
Er hat sich neben dem musikalischen Part gleichzeitig um Organisation und Öffentlichkeitsarbeit gekümmert. „Es ist eine Herausforderung, eine junge Band wie unsere bekannt zu machen“, sagt der 24-Jährige. Damit das noch besser klappt, habe er vor, zusätzlich Kulturmanagement zu studieren. Ferner blickt er auch schon mal in die Zukunft: Er könne sich vorstellen, diese Auftritte in Gladbeck zu einer Reihe weiter zu entwickeln. Aber im Hier und Jetzt hatte der junge Trompeter zunächst Sorge, ob genügend Besucher kommen würden an einem Sonntag um diese Uhrzeit.
Berners Eigenkompositionen
Und dann legen sie los. Sie, das sind Martin Berner mit Trompete und Flügelhorn, Posaunist Maximilian Wehner, Bassist Andreas Pientka, Schlagzeuger Michael Knippschild und Fabian Neubauer am Klavier. Fast alle Stücke sind Eigenkompositionen des 24-jährigen Gladbeckers, die auf der ersten CD des Quintetts soeben erschienen sind. „Step forward“ heißt sie, ein Titel, der, „wie fast alle auf der CD etwas mit Bewegung zu tun hat“, erläutert der Komponist.
Temporeicher Modern Jazz
Das Quintett bietet rhythmischen, zum Teil temporeichen Modern Jazz, mal mit Bluesanklängen, mal ohne. Die Stücke sind eingängig – keine Experimente: „Sicher, man möchte als Jazzmusiker kreativ sein, aber ich darf das Publikum auch nicht überstrapazieren. Es soll für jeden etwas dabei sein“, sagt Martin Berner. Ihm sei wichtig, dass das Publikum mit seiner Musik eine „gute Zeit“ habe.
Viel Applaus für feine Soloeinlagen
Und das scheint zu gelingen. Zwölf Stücke präsentiert das Quintett, oft mit feinen Soli der einzelnen Instrumente, die mit viel Zwischenapplaus bedacht werden. Nach rund 90 Minuten werden die jungen Musiker, die sich seit Studienzeiten kennen, mit Beifall verabschiedet. Ein Anfang auf dem Weg zu größerer Popularität ist gemacht.