Gladbeck. . Die Ausbaupläne wurden jetzt im Umweltausschuss vorgestellt. Geschlossen werden soll die Lücke zwischen dem Gymnasium und dem Bahnhof West.

  • Bau von drei Lärmschutzwänden entlang der Trasse ist bereits bekannt, nun so noch eine dazu kommen
  • Mit dem Bau der Anlage soll in Gladbeck ab dem Sommer 2019 begonnen werden
  • Nach Fertigstellung verbleiben 351 ungeschützte Wohneinheiten - sie erhalten Schallschutzfenster

Ein „Info-Bonbon“ hatte Oliver Faber dem Umweltausschuss mitgebracht, das er als Überraschung auspackte, um seinen Vortrag zu den geplanten Lärmschutzmaßnahmen der Deutschen Bahn zu versüßen.

Wie im Vorfeld berichtet, sollen entlang der von Güterzügen viel befahrenen Bahnstrecke durch Gladbeck (Oberhausen-Osterfeld nach Hamm) drei Lärmschutzwände entstehen.

„Wir kämpfen mit dem Eisenbahnbundesamt“

Der Projektleiter für das Lärmsanierungsprogramm erfreute mit der taktisch nicht unklugen Nachricht, dass zudem eine vierte Wand gebaut werden soll. „Wir kämpfen mit dem Eisenbahnbundesamt, das möglich zu machen.“

Geschlossen werden soll die Wand-Lücke zwischen dem Heisenberg-Gymnasium und dem Bahnhof Gladbeck West. Denn in nördlicher Richtung, von der Oberschule bis zum Ende des Nordparks, sowie in südlicher Richtung von Bahnhof West bis Höhe Bottroper-/Gildenstraße ist bereits der Ausbau von jeweils etwa 850 Meter langen und drei Meter hohen Lärmschutzwände genehmigt.

Ab Sommer 2019 soll gebaut werden

Ab Sommer 2019 soll gebaut werden – so der Plan, um die Bahnanwohner vor Lärm zu schützen, der in der Nachtzeit den Grenzwert von 57 Dezibel überschreitet. Obwohl am Gymnasium bekanntlich nachts nicht unterrichtet wird, ist der Planer zuversichtlich, dass hier auch tagsüber bald eine Schutzwand Lärm schluckt, „da bei den Bewilligungsanträgen eigentlich grundsätzlich alles nach dem Nachtgrenzwert bewertet wird“.

Auf Anfrage aus dem Ausschuss räumte Weber ein, dass freilich während der Ausbauphase, die vornehmlich nachts stattfindet, die Anwohner mit Lärm durch Baumaschinen zu rechnen hätten, „die alle fünf Meter ein Wandrohr einvibrieren“. Diese zögen aber zügig weiter, „so dass es für die Anwohner an ein bis drei Nächten jeweils etwas lauter wird“.

Nach dem Bau bleiben noch 351 nicht geschützte Wohneinheiten

Apropos, die Akustiker der Bahn haben berechnet, dass insgesamt 653 Wohneinheiten in Gladbeck entlang der Bahngleise förderfähig im Sinne erhöhter Lärmbelastung sind. Nach Bau der Lärmschutzwände verbleiben 351 noch nicht geschützte Wohneinheiten, die mit passiven Lärmschutzmaßnahmen (Einbau Schallschutzfenster) gefördert werden können. Faber: „Dabei ist aber ein Eigenanteil von 25 Prozent der Kosten zu tragen.“

Der Fachmann erklärte auch, dass die geplanten Schutzwände den Lärm um im Schnitt sieben Dezibel senken. „Das ist erheblich leiser als vorher, da zehn Dezibel einer Lärmhalbierung entsprechen.“