Gladbeck. . Im ersten Halbjahr 2017 registrierte die Polizeibehörde Recklinghausen 22,4 Prozent weniger Einbruchsdelikte. Der Trend gilt auch für Gladbeck.

  • Im Bereich der Polizeibehörde Recklinghausen ist die Zahl der Einbrüche im ersten Halbjahr 2017 gesunken
  • Polizei verzeichnet einen Rückgang um 22,4 Prozent: 1361 vollendete und versuchte Delikte registriert
  • Immer mehr aufmerksame Bürger geben den Ermittlern wertvolle Hinweise: mehr als 8000 Meldungen

Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Bezirk der Polizeibehörde Recklinghausen ist im ersten Halbjahr 2017 um mehr als 22 Prozent gesunken. „Gladbeck ist bei diesem positiven Trend keine Ausnahme“, so Andreas Wilming-Weber. Der Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Recklinghausen legt zwar keine stadtspezifischen Zahlen auf den Tisch, aber er sagt: „Gladbeck spiegelt die behördenweite positive Entwicklung wider.“

Rekordwert im Jahr 2016

Ebenso lag die Stadt allerdings auch im Vorjahr im Trend, als die Einbruchszahlen auf einen Rekordwert kletterten (siehe Grafik). Die Statistik könnte in diesem Jahr besser ausfallen. 1361 vollendete und versuchte Wohnungseinbrüche hat das Polizeipräsidium Recklinghausen in den ersten sechs Monaten registriert – 392 (22,4 Prozent) weniger als im Vergleichszeitraum 2016. „Bei der Hälfte der Fälle ist es beim Versuch geblieben“, stellt Wilming-Weber heraus.

Austausch zwischen den Behörden

Diese „hohe Zahl“ der versuchten Einbrüche sei auch ein Verdienst der aufmerksamen Bevölkerung. Denn: „Die Bürger passen besser auf.“ Bemerke ein Einbrecher, dass er beobachtet werde, mache er sich lieber aus dem Staub. Ein ungewöhnliches Geräusch, ein verdächtiges Fahrzeug mit auswärtigem Kennzeichen, ein Unbekannter in der Nachbarschaft, der sich suspekt verhalte – dies alles können entscheidende Hinweise für die Polizei sein, um beispielsweise reisenden Tätern auf die Spur zu kommen und sie im Idealfall dingfest zu machen.

Mit Aktionen wie „Riegel vor“ informiert die Polizei in Gladbeck und anderen kreisangehörigen Städten über mögliche Präventionsmaßnahmen. Foto: Lutz von Staegmann
Mit Aktionen wie „Riegel vor“ informiert die Polizei in Gladbeck und anderen kreisangehörigen Städten über mögliche Präventionsmaßnahmen. Foto: Lutz von Staegmann

Appell: Verdächtiges melden!

„Es besteht ein enger Austausch zwischen den Behörden. Gibt es Hinweise, können wir sie abgleichen mit der Nachbarbehörde“, erläutert Wilming-Weber. So könne ein Mosaiksteinchen einem anderen hinzugefügt werden, um ein Täterprofil und/oder einen modus operandi zu erstellen. Deswegen appelliere die Polizei immer wieder, über die Rufnummer 110 Verdächtiges zu melden. Wilming-Weber: „Im ersten Halbjahr 2016 hatten wir 7682 Hinweise auf verdächtige Wahrnehmungen, in diesem Halbjahr sind es mehr als 8000.“

Prävention an Haus und Wohnung

Eine weitere Maßnahme, die Tätern die Tour vermasselt: Prävention an Haus und Wohnung. Wilming-Weber: „Unsere Beratung wird gerne angenommen.“ So scheitern Einbrecher denn häufig auch an Alarmanlagen, Pilzkopfzapfen und Co.

Kampf gegen Einbrecher 

Der Kampf gegen Wohungseinbruch dürfte laut Andreas Wilming-Weber eine Daueraufgabe der Polizei sein. Der Behördensprecher meint: „Dabei handelt es sich um ein Deliktfeld, das die Menschen beunruhigt.“

Aufklärungsquote von 7,5 Prozent

Aktionstage, die zum Beispiel Präventionsarbeit (Einbruchschutz an Immobilien) leisten, sind eine Waffe der Polizei gegen Einbrecher. Aber da gebe es eben auch eine Vielzahl anderer Ansätze. Andreas Wilming-Weber: „Wir setzen schon verschärfte Maßnahmen ein, in die viel Personal gegeben werden.“ Bezirksbeamte, Zivilfahnder, Verkehrsdirektion und und und – sie sind gegen Einbrecher im Einsatz. Da mutet die Aufklärungsquote von 7,5 Prozent äußerst bescheiden an. Aber der Polizeisprecher relativiert, dass es sich bei der aktuellen Halbjahresstatistik allenfalls um eine Momentaufnahme handele.

Momentaufnahme, kein Maßstab

„Die Aufklärungsquoten sind starken Schwankungen unterworfen“, betont der Experte, „die 7,5 Prozent sollte man nicht als Maßstab nehmen.“ Oft stecken monatelange Ermittlungen hinter einer Tat, bevor sie aufgeklärt werden könne – in dieser Bearbeitungszeit taucht das Delikt nicht in der Statistik auf.