Gladbeck. . Beamte stehen am 22. Oktober mit dem mobilen Aufhebelstand vor dem Gladbecker Rathaus. Appell zur Wachsamkeit: „Wahre Helden wählen 110“.
197 Mal haben laut Statistik der Polizeibehörde Recklinghausen Einbrecher im vergangenen Jahr Wohnungen in Gladbeck heimgesucht. Mit Sicherheit hätte sich manche Tat Krimineller vereiteln lassen – hätten Bewohner oder Immobilienbesitzer Vorkehrungen wie abschließbare Fensterriegel installiert. Für solche Schutzmaßnahmen wirbt die landesweite Aktionswoche „Riegel vor“, die gestern im Kreis Recklinghausen und in Bottrop an den Start ging.
Mobiler Aufhebelstand
Polizeibeamte werden in dieser Woche Tipps geben, wie Bürger ihr Zuhause vor ungebetenen Besuchern schützen können. In Gladbeck sind die Experten auf dem heutigen Wochenmarkt präsent; die Beamten stehen ferner am Donnerstag, 22. Oktober, von 10 bis 14 Uhr mit einem Aufhebelstand auf dem Willy-Brandt-Platz.
Im Kreis Recklinghausen wird durchschnittlich sechs Mal am Tag irgendwo eingebrochen. Die Zahl der professionellen Banden steigt. „Die Einbrüche nehmen gerade in der dunklen Jahreszeit zu“, sagt Michael Pilipp. Wo sie nicht gesehen werden und schnell unerkannt flüchten können, da haben Täter ihr Revier. Aktuelles Beispiel: Allein an der Bülser Straße drangen am Freitag (16. Oktober) Unbekannte in drei Häuser ein. Es könnten laut Polizei die selben Täter zugeschlagen haben, die Balkontüren oder Fenster aufhebelten.
Kontaktmöglichkeiten
Eine kostenlose Beratung zum Thema Einbruchschutz bietet das Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz an: 0 23 61/55 33 44.
Die Seniorenberatung gibt in Kooperation mit Polizei und Sparkasse am Donnerstag, 22. Oktober, im Fritz-Lange-Haus an der Friedrichstraße 7 von 15 bis 17 Uhr „Regeln für ein sicheres Zuhause“. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung: 99 27 75.
Aber: „Gut 42 Prozent der Taten bleiben im Versuchsstadium stecken, vor einigen Jahren waren das noch deutlich unter 40 Prozent“, sagt Polizeisprecher Michael Pilipp. Eine Grund für diese Entwicklung: verbesserter technischer Einbruchschutz. In Neubauten sei er fast schon Standard. Pilipp: „Ich glaube nicht, dass die Einbrecher schlechter geworden sind.“
Da sich die Spezies „Mensch“ am besten überzeugen lässt, wenn sie etwas mit eigenen Augen gesehen hat, kommt der mobile Aufhebelstand zum Einsatz. Dort führen Polizisten und Handwerker des Netzwerkes „Zu Hause sicher“ vor, wie in Null-komma-nichts ein Fenster ohne Einbruchsicherung geknackt ist. „Mit einem simplen Schraubenzieher“, so Pilipp. Diese Demonstration sei für viele „ein Schock-Effekt“: „Das geht schneller, als einen Schlüssel aus der Tasche zu holen.“
Die Polizei bietet kostenlos eine Beratung an. Zugeschnitten auf die individuelle Situation bekommen Interessenten Tipps und eine Empfehlungsliste mit zertifzierten Handwerksbetrieben.
Verdächtiges melden
Einbruchsicherung ist ein Weg, um Täter auszuhebeln. Wachsamkeit ein weiterer. Mit der Aktion „Wahre Helden wählen 110“, die mit der Kampagne „Riegel vor“ gekoppelt ist, will die Polizei Bürger ausdrücklich ermutigen, bei verdächtigen Beobachtungen die Notrufnummer zu wählen. Denn auch diese Hinweise können helfen, Einbrüche zu verhindern und Täter festzunehmen.