Gladbeck. . Der Schützenverein Ellinghorst feierte Geburtstag und ehrte dabei auch langjährige Mitglieder. Höhepunkte waren allerdings die Wettbewerbe.
- In Ellinghorst feierten die Schützen Geburtstag vor dem Haus Dörnemann an der Meerstraße
- Andrea Schmidt schoss zum ersten Mal in 16 Jahren den Vogel ab und wird Tagesschützenkönigin
- Nur alle fünf Jahre ermittelt der Verein einen Schützenkönig – das Amt ist kostenspielig
Die Ecke Meerstraße/Rüttgerstraße vor dem Haus Dörnemann war am Samstag mit drei Festzelten, einem Getränkestand, einem Grill, einer Hüpfburg und einer Kistenrutsche ausgestattet. Bei bedecktem Himmel, aber durchweg warmem und trockenem Wetter feierten etwa 150 Besucher das 60-jährige Bestehen des Schützenvereins.
Für den Vereinsnachwuchs begann das Fest schon vormittags mit dem Jugend-Tageskönigsschießen. Die 15-jährige Christin Schubert, die laut den Erinnerungen des Ex-Schützenkönigs Peter Appel „von Geburt an dabei ist“, setzte sich gegen ihre drei Konkurrenten durch und schoss mit dem 123. Schuss den Vogel ab. Ihr gleichaltriger Kollege Florian Pchaiek wurde ihr Prinz.
Andrea Schmidt ist die neue Tageskönigin
Mittags waren die 25 erwachsenen Kandidaten am Zug. Die ersten Trophäen des Vogels, Krone, Zepter und Reichsapfel, gingen an Ernst Kailau, Nina Gloddeck und Bernd Schmidt. Sabrina und Rainer Herden sicherten sich beide Flügel. Die Kaffeetafel und der Grill draußen vor dem Haus Dörnemann hatten gerade eröffnet, als Andrea Schmidt kurz nach vier Uhr mit dem 217. Schuss den Vogel vollends zu Boden brachte.
Dies war der erste Erfolg ihrer bisher 16-jährigen Vereinsmitgliedschaft. Für ein Jahr trägt sie nun den Titel der Tageskönigin und ist zusammen mit ihrem Prinzen Werner Kluszynski die zweitwichtigste Repräsentantin ihres Vereins – nach dem aktuellen Königspaar Bernd I. Schmidt und Sonja I. Langer.
Schützenkönig muss viel Geld ausgeben
„Es ist sehr schwer, Königsanwärter zu finden, denn das Amt des Schützenkönigs ist finanziell sehr belastend“, sagte Rainer Herden. Deshalb finde nur alle vier Jahre ein Schützenfest statt, zuletzt 2015. In den Jahren dazwischen gibt es jeweils ein Tageskönigsschießen. „Die Tageskönige repräsentieren uns auch, haben aber keine finanziellen Verpflichtungen“, so erklärte Herden weiter.
„So ein relativ kleiner Verein wie der unsere steht und fällt mit seinem König. Früher standen wir mal fast vor dem Aus. Aber unser derzeitiger Schützenkönig ist ein ganz charismatischer Mann. Seit dem letzten Schützenfest ist unser Verein von 75 auf ungefähr 110 Mitglieder angewachsen. Auch viele junge Leute, Altersklasse 30 bis 35, sind neu dabei.“
Schützen-Freunde aus Hamborn waren mit dabei
Die Ellinghorster feierten jedoch nicht nur das 60-jährige Bestehen ihres Vereins, sondern auch das zehnjährige Bestehen der Freundschaft mit der Schützengesellschaft St. Hubertus Duisburg-Hamborn. Zu diesem Anlass waren viele Vertreter aus Hamborn angereist. Die Musik beim Fest machten die „Hausmusiker“ der Hamborner, Michael Hagedorn und Oliver Wittkowski.
Am Abend ging es zur Siegerehrung auf der Treppe vor dem Eingang des Hauses Dörnemann. Schießmeister Jörg Böckmann verlieh jedem Schützen, der mindestens eine Trophäe eingeheimst hatte, eine Anstecknadel. Anschließend, nach einer Gedenkminute für die in den vergangenen Jahren verstorbenen Vereinsmitglieder, würdigte der Vereinsvorstand die Jubilare: Anton Drolc und der beim Fest nicht anwesende Lothar Lindenau bekamen eine Ehrenurkunde, denn sie sind die beiden einzigen noch lebenden Gründungsmitglieder des Vereins.
Verdiente Mitglieder wurden geehrt
Engelbert Glatzke wurde für seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Urkunden für 25 Jahre im Verein erhielten Annegret und Rainer Herden, Uwe Rauner und die beiden Vereinswirte und Inhaber des Hauses Dörnemann, Renate und Dieter Gatzmanga.
Bürgermeister Ulrich Roland, selbst auch Vereinsmitglied, stellte in seinem Resümee fest: „Es ist ein wirklich tolles Miteinander hier, das ich in den letzten zehn Jahren immer wieder erleben konnte. Man schätzt sich, man hilft sich. Ellinghorst ist halt ziemlich dörflich, hier kann man sogar auf der Straße feiern.“