Hamborn. Mit Ehrenschüssen von Volker Mosblech, Uwe Heider und Reiner Terhorst startete das Schützenfest der St. Hubertus Schützen Hamborn von 1883.
Der gemalte Hirsch am Trafohäuschen in der Nähe des Kleingartenvereins Schacht 3 bringt die Gäste des Schützenfestes der traditionsreichen St. Hubertus Schützengesellschaft Hamborn 1883 schon vor dem Erreichen des Schützenzeltes in die richtige Stimmung.
Mit den Ehrenschüssen von Bürgermeister Volker Mosblech, Bezirksbürgermeister Uwe Heider und Schirmherr Reiner Terhorst begann am Vormittag der muntere Wettbewerb um die Königswürde, in dem zunächst 16 Schützen mithielten.
Pfänder fielen erschreckend schnell
„Die Pfänder fielen schnell, fast schon erschreckend schnell“, erzählte Vereinspräsident Horst Terwort später. Die Krone schoss der scheidende König Wilfried Mühl, den Kopf holte sich Thomas Wittfeld, beim Zepter schlug Erwin Reich zu und den Apfel holte Herbert Reiser herunter.
Zur Mittagszeit stärkten sich die Gesellschaft und ihre Gäste mit einer zünftigen Erbsensuppe. Und nach der Erbsensuppe wurde es ernst. Erst in der Eintopfpause habe ich mir so überlegt: „Jetzt musst du draufhalten, du ziehst das jetzt durch“, sagte Erwin Reich später.
Vor zwei Jahren war er dem Thron schon einmal ganz nahe gewesen. Doch damals hatte ausgerechnet seine Ehefrau Karin den Vogel abgeschossen und er wurde ihr stolzer Prinzgemahl. Diesmal aber, wollte er es wissen.
Schießmeister Ernst Keilau hartnäckiger Mitbewerber
Sein Mitbewerber um die Königswürde war Schießmeister Ernst Keilau. Die beiden erfahrenen Schützen schenkten sich nichts und lieferten sich einen hochspannenden Schießkrimi, den Erwin Reich um 16 Uhr 09 mit dem 234. Schuss für sich entschied. Danach hatte er zwar alle Gratulanten, aber überraschenderweise nicht restlos alle Herzen auf seiner Seite.
„Mein Verstand war auf der Seite meines Mannes, aber im Herzen hätte ich den Sieg diesmal Ernst Keilau gegönnt“, verriet Karin Reich, die Ex-Schützenkönig und frisch erwählte Königin der staunenden Reporterin.
Die Jungen gesellen sich zu den Alten
Ihr Gatte nahm es nicht übel, dass das Herz der Gemahlin ausnahmsweise für den Kontrahenten schlug. Ernst Keilau wiederum gönnte Erwin Reich den Sieg von Herzen: „Weißt du noch? Wir beide standen 1999 das erste Mal gegeneinander im Wettbewerb, damals habe ich gewonnen, heute warst du einfach dran“, sagte er zum neuen König. Und zur Presse sagte er: „Bei uns hier im kleinen Verein machen wir das halt alles ein bisschen anders.“
Am Ende feiern sie jedenfalls alle zusammen den großen Krönungsball mit der feierlichen Inthronisierung der neuen Majestäten und Präsident Terworth sagt: „Bei uns gesellen sich immer die Jungen zu den Alten, so soll es doch schließlich auch sein.“