Gladbeck. Die Verwaltung beobachtet einen verstärkten Trend zum Fahrrad und startet eine Offensive, um die Anzahl der Abstellplätze zu erhöhen.

  • Die Verwaltung beobachtet einen verstärkten Trend zum Fahrrad und startet eine Stellplatz-Offensive
  • Erste Vorüberlegungen zu den zusätzlichen Standorten wurden dem Innenstadtausschuss präsentiert
  • SPD und CDU hatten nach Bürgeranfragen die Verwaltung gebeten, das Thema aufzugreifen

Einen Trend zurück zum Fahrrad beobachtet auch die Stadtverwaltung. „Das Durchradeln und Radparken in der Innenstadt ist ein Dauerbrenner“, stellte Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer vor dem Innenstadtausschuss fest. Ihn haben dazu Anfragen sowohl von SPD als auch CDU erreicht. Diese hätten auf den Wegfall von Fahrradständern durch den Karstadt-Abriss hingewiesen und um Abhilfe sowie Überprüfung der Installation zusätzlicher Abstellmöglichkeiten gebeten. Die Abteilung Stadtplanung hat entsprechende Möglichkeiten ausgearbeitet, „wo eine kleine Offensive gestartet werden kann, um die Anzahl der Fahrradstellplätze zu erhöhen“.

Rund 250 Abstellplätze existieren in der Innenstadt

Diese präsentierte Thomas Ide launig im Lichtbildvortrag, wobei auch die „dicke“ Ulla eine Rolle spielte, die offenbar auf wenig Gegenliebe stößt. Auf einer Karte der Innenstadt zeigte der Verkehrsplaner zunächst mit

© hh

markierten Symbolen den Ist-Zustand von 250 Abstellplätzen, von denen allerdings 33 durch den Karstadt-Abriss zurzeit nicht nutzbar sind. Ide merkte weiter an, dass bei der Begehung der Fußgängerzone festzustellen sei, „dass ein Großteil der Radler möglichst nah zum Einkaufgeschehen parken möchte“. Als Ergebnis würden Freiflächen innerhalb der Mittelzone des Fußgängerbereiches, wo auch Bänke und Bäume angeordnet seien, als Radparkplatz genutzt. Motto: „Prima, da stelle ich mein Fahrrad hin.“ Hier im Sinne der Fußgänger härter durchzugreifen, führe sicherlich zu Frust und würde das Problem „trotzdem wohl nie ganz lösen“. Mit dem Ordnungsamt ging Ide so auf Tour, um festzuhalten „wo könnten wir mit Stellplätzen nachbessern“.

Mehr Fahrradbügel beereits an Goethe- und Bachstraße geplant

Bei der anstehenden Neugestaltung der Bach- und Goethestraße sollen bereits mehr Fahrradbügel als bisher installiert werden. Was bei letzterer Straße schon zu Bedenken bei dort ansässigen Händlern geführt hat. Diese, sowie „alle weiteren Belange und Ansprüche an den knappen Raum, der in diesen Abschnitten zur Verfügung steht“ werden geprüft, so der Abteilungsleiter Stadtplanung Martin Stork zur WAZ. „Hieraus resultieren dann unter Umständen noch Änderungen im Vergleich zu dem bisherigen Planungsstand.“

Ide listete im Ausschuss weitere mögliche Abstellbereiche in der Innenstadt auf: Eine größere Anzahl wäre möglich etwa am Goetheplatz, an der Lambertistraße, neben Juwelier Hahne in der Horster Straße, vor Peacock in der Hochstraße. Auch vor dem Alten Rathaus gebe es mit sechs Plätzen zu wenig Abstellfläche und gar keine am Neuen Rathaus. Auch vor dem Citycenter sei die ehemals große Abstellanlage nun etwas klein geraten, so Ides Erkenntnis – die in Sachen „dicke“ Ulla weiter ging. Ulla heißt das Modell der im Zuge der Umgestaltung der Fußgängerzone neu installierten Fahrradbügel, deren 12-Zentimeter Holm so breit ist, dass das Anschließen mit kleinen Fahrrad-Kabelschlössern schwierig wird. Ide: „Wir sind jetzt in Verhandlungen, ob wir Ulla als etwas schmaleres Modell erhalten können.“

Ein Konzept wird jetzt für die Politik erarbeitet

Aus diesen Vorschlägen werde man jetzt „ein Konzept für zusätzliche Stellplätze entwickeln und der Politik präsentieren“. Der Innenstadtausschuss begrüßte unisono das Vorhaben. Wobei Ide trotz aller Sympathie für die Radler unterstrich: „Die Fußgängerzone bleibt eine Fußgängerzone und die Fußgänger sollten hier auch ihr Hausrecht behalten.“