Gladbeck. . Das neue Gremium gründete sich am 30. Mai. Vorsitzende Annette Keizer nennt Ziele und Themen. Dazu gehört auch ein Sitz im Schulausschuss.

  • Die Diskussion über die Offene Ganztagsschule war der Anlass für die Gründung
  • Ziel ist eine Mitgliedschaft im Schulausschuss und Rederecht
  • Initiatorin Annette Keizer engagiert sich seit langem in der Schulpflegschaft

„Immer nur meckern, aber selbst nichts tun, um etwas zu verändern“ – das ist nicht Annette Keizers (43) Ding. Und so gründete die Mutter zweier schulpflichtiger Töchter (8 und 12 Jahre) gemeinsam mit weiteren Eltern am 30. Mai die Stadtschulpflegschaft, ein Gremium, das es bisher in Gladbeck so nicht gab. An dem Abend schlossen sich Elternvertreter aller Schulformen – Grundschulen und weiterführende Schulen – zusammen, um Themen gemeinsam anzupacken und sich bei der Politik und Verwaltung noch besser Gehör zu verschaffen. „Ein wichtiges Ziel ist eine Mitgliedschaft im Schulausschuss und Rederecht“, sagt Annette Keizer.

Stadt begrüßt die Gründung des Gremiums und freut sich auf die Zusammenarbeit

Sie hat, vorerst, den Vorsitz übernommen und hatte auch den Anstoß zur Gründung gegeben. Anlass war die Diskussion über die Gestaltung und Regeln der OGS (Offene Ganztagsschule) an der Rentforter Josefschule, die hohe Wellen geschlagen hat und schließlich stadtweit geführt wurde. Daran wurde klar: Es macht Sinn, wenn nicht jede Schule für sich bleibt, Eltern sich schulübergreifend austauschen, sagt Annette Keizer. So lasse sich mehr Druck machen. Beispiele dafür in anderen Städten gibt es längst, in Gelsenkirchen, auch in Köln. Rat und Tipps zur Gründung holte sich die engagierte Mutter und Schulpflegschaftsvorsitzende an der Josefschule von der Landeselternschaft für Grundschulen.

Das erste Treffen war konstruktiv - drei Arbeitsgruppen kümmern sich um aktuelle Themen

Zur Gründungsversammlung waren alle 21 Gladbecker Schulpflegschaften eingeladen worden, immerhin neun Vertreter sind dann gekommen. Auch die Stadtverwaltung hatte mit Stefan Sabbadin vom Amt für Bildung und Erziehung, einen Vertreter geschickt. Die Gründung der Stadtschulpflegschaft werde begrüßt und man freue sich auf die Zusammenarbeit, lautete die Botschaft.

Und gleich das erste Treffen war ein konstruktives, an dessen Ende drei Arbeitsgruppen gegründet wurden. Die Themen: G8/G9 und wie die mit Wechsel der Landesregierung neu eingetretene Situation in Schulen umgesetzt werden kann. Dazu will die Stadtschulpflegschaft eine Befragung von Grundschuleltern durchführen und von ihnen wissen, was sie sich für ihre Kinder wünschen. Zudem bleibt natürlich die Ausgestaltung der OGS, die an den Grundschulen sehr unterschiedlich ist, ein Thema.

Auch die kleineren Probleme können ganz wichtig sein - wie etwa schmutzige Schultoiletten

„Außerdem stellte sich heraus, dass es auch auf den ersten Blick kleinere Probleme gibt, die wichtig sind“, sagt Annette Keizer. Stichwort Schultoiletten und Sauberkeit. „Da gibt es riesige Unterschiede, die man gar nicht für möglich gehalten hat. Von total sauber bis zu so unangenehmem Geruch und Verschmutzung, dass es die Kinder vom Toilettenbesuch abhält“, haben die Elternvertreter festgestellt.

An diesen drei Themen arbeiten sie nun bis zum Herbst und wollen ihre Ergebnisse öffentlich machen.

Für die eigene Meinung einzustehen, das hat auch Vorbildfunktion für die Kinder

Annette Keizer hat sich schon zu den Kitazeiten ihrer Kinder in der Elternschaft engagiert und dieses Engagement in den Schulen fortgesetzt.

„Wenn etwas stört, muss man es ansprechen und für seine Meinung einstehen“, sagt sie. Dieses Vorbild will sie ihren Kindern geben.