Gladbeck. . Konzert an der Wilhelmschule Standort Weusters Weg in Gladbeck gab JeKits-Kindern die große Bühne. Musikanten und Sänger ernteten Beifallsstürme.

Die Stimmung in der Turnhalle der Wilhelmschule am Teilstandort Weusters Weg gleicht eher dem wirbelnden „Hummelflug“ eines Nikolai Rimski-Korsakow als der verträumten „Morgenstimmung“ aus der Peer Gynt Suite Nr. 1, ein Klassiker aus der Feder des Norwegers Edvard Grieg. Wen wundert’s? „Schule macht Musik – Musik macht Schule“, und das geht eben geräuschvoll ab: sei es nun auf der Bühne oder im Publikum.

„JeKits-Kinder“ (siehe Informationskasten) geben mit orangefarbenen, roten und grünen Klangröhren einen Takt vor. Konzentriert achten die Erstklässler darauf, den Rhythmus zu halten. Ein kleiner Blondschopf presst angestrengt die Lippen fest aufein­ander, kneift etwas die Augen zusammen – so aufmerksam ist das Mädchen bei der Sache. Die ersten Mitschüler und Erwachsenen im Publikum klatschen mit; als der letzte Ton der Erstklässler verklungen ist, bricht tosender Beifall aus – die Turnhalle bebt. Erste Pfiffe der Begeisterung werden laut. Stolze Mütter zücken ihr Handy, wollen ein Foto schießen. Schließlich soll der erste Auftritt des Musiker-Nachwuchses im Bild verewigt werden.

In Röhren stecken verschiedene Töne

Nicole Hilgers, Dozentin an der städtischen Musikschule, erläutert, dass in den bunten Röhren – je nach Länge – verschiedene Töne stecken, aus denen sich kleine Melodien und Rhythmen formen lassen. „Das kann man hören, wenn absolute Stille ist, auch bei den Drittklässlern“, lautet die Ansage der Pädagogin an das unruhige Publikum.

Dann greift sie zur Gitarre und stimmt das Lied an „Kleine Welle“. „La Ola“ heißt sie und bahnt sich Strophe für Strophe einen Weg durch die Turnhalle – vom Bach durch einen Strom und das Stadion: Schulleiter Rainer Klatt bewegt dazu leise den Kopf im Takt. Immer mehr Mütter und Kinder unter den Zuschauern recken ihre Arme empor, winken hin und her.

Instrumente im Mini-Format

Die Textpassage mit dem Stadion dürfte dem Knirps im Schalke-Shirt wohl wie Musik in den Ohren klingen. Gleich hat der Junge mit dem kleinen Horn seinen Einsatz. Wenn die Mitglieder des JeKits-Ensembles und des „Kinderorchesters Kunterbunt“ zu Euphonium, Gitarre und Blasinstrumenten im Mini-Format greifen und sie ertönen lassen, dann tun sie das mit Temperament. Lehrerin Britta Buttgereit lobt: „Ich finde, dass ihr einen großen Extra-Applaus verdient!“ Und der brandet denn auch prompt auf.

Queen-Sound und Dschungelbuch

Kaum weniger kräftig schallt „Wir sind JeKits“ nach dem hämmernden Sound von Queens „We will rock you“ durch die Halle. Die Mädchen und Jungen des Schulchors unter Leitung von Musiklehrerin Annette Sojcic sind mit Eifer bei der Sache. „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“, raten die Kinder ihren Zuhörern – in der Verfilmung von Rudyard Kiplings „Dschungelbuch“ singen der Bär Balu und der Junge Mogli diesen Ohrwurm.

Eine Frosch-Liebesgeschichte

Eine Erzählung hat auch Nicole Hilgers mit ihren kleinen Musikanten noch in petto: die Liebesgeschichte von Frosch Fridolin und seiner Herzensdame Frieda. Wenn da am Teich die Mücken sirren, dann müssen die Orchesterkinder ganz leise spielen – und ihre Mitschüler müssten mucksmäuschen still sein, um ja alles mitzubekommen . . .