Gladbeck. . Hartmut Knappmann gibt nach 37 Jahren den Vorsitz der Stadtsportverbands ab. Zum Abschied gab es im Ratssaal einen sportlichen Rückblick.
- 37 Jahre lang war Hartmut Knappmann Vorsitzender des Gladbecker Stadtsportverbands
- Mit 69 Jahren gibt es das Amt auf und übergibt an Walter Piétzka,den früheren Sparkassenvorstand
- Zum Abschied gab es für Knappmann einen Empfang im Rathaus mit mehr als 100 Gästen
„Braucker Jung.“ „Opa, Mann und Vater.“ „Der Ruf als Sportstadt ist ihm zu verdanken.“ Dies sind nur drei der Zitate, die Gladbeckern und Sportlern zu Hartmut Knappmann eingefallen sind. Jener war 37 Jahre lang Vorsitzender des Stadtsportverbands. Knappmann hat den Sport in Gladbeck nicht nur geleitet, er hat ihn vorangetrieben. Am Freitagabend haben ihn alte Weggefährten, Freunde und Familie im Ratssaal verabschiedet.
„Er wollte immer aufhören, bevor er 70 wird“, sagt Ehefrau Doris Knappmann. Mit 69 Jahren ist es demnach allerhöchste Zeit. Doch Hartmut Knappmann sei nie ein Mann gewesen, der sich selbst in den Mittelpunkt gerückt habe. Und selbst nicht bei seinem ganz persönlichen Abschied scheint er den Mittelpunkt nicht anzupeilen. Bürgermeister Ulrich Roland: „Hartmut war sperrig in dem Gedanken an eine Abschiedsfeier.“ So dreht sich der Abend nicht nur um ihn, sondern um den Gladbecker Sport generell.
Zeitreise durch die Sportgeschichte
Etwa 100 Leute drängen sich in den Ratssaal. Eine lange Schlange bildet sich vor dem „Star“ des Abends – alle wollen ihm gratulieren, ihm danken. Sie alle sollen nun eine Zeitreise durch die Sportgeschichte der Stadt durchleben. Angefangen 1963 mit der deutschen Schwimmmeisterschaft im Freibad, über den Stabhochsprung-Wettkampf vor der Lamberti-Kirche, bis zu den Ruhrgames 2015. Viele Bilder kommen hoch. Bilder vor allem aus der Knappmann-Zeit.
Was ihn dazu bewogen hat, so viele Jahre an der Sportspitze der Stadt zu stehen, erklärt er, als Moderator Ralf Laskowski, Chefredakteur bei Radio Emscher Lippe, ihn nach vorne bittet. „Sport macht Spaß. Ich war immer infiziert. Wenn ich bei Wettbewerben in strahlende Kinderaugen blickte, dann wusste ich immer, dass wir es genau richtig gemacht haben.“
Integration war ein wichtiges Thema
Immer hat Knappmann für den Europa-Gedanken gestanden. Integration hat er schon in den 1980ern als wichtiges Thema ausgemacht. Dafür haben sich seine französischen Freunde aus der Partnerstadt Marcq-en-Barœul höchstpersönlich bedankt: „Er ist ein Freund von Marcq-en-Barœul. Und immer ein gern gesehener Gast bei uns. Er ist einer der zuhört, auf andere eingeht, offen ist, aber auch entschlossen sein kann“, sagt Didier Ellart, Sport-Beigeordneter in der Partnerstadt. Er ist zusammen mit weiteren Franzosen angereist.
Als musikalisches Highlight entpuppt sich die Hip-Hop-Band „Schere, Stein, Papier“. Noch während des Abends haben sie den Hartmut-Knappmann-Song geschrieben. Eine Darbietung, die es so sicher nie wieder geben wird.
Moderator Laskowski bringt es zum Ende des offiziellen Teils auf den Punkt: „Es wurde längst nicht alles gesagt, was zu sagen ist. Aber das wollen wir auch gar nicht.“ Ob Hartmut Knappmann die vergangenen 37 Jahre noch einmal so durchleben wollen würde? „Das kann ich jetzt nicht sagen. Aber eins kann ich sagen: Ich bereue nichts.“