Gladbeck. Der Parkdruck in den Wohnstraßen ist besonders hoch. Anwohner ärgern sich über Falschparker und Müll von Schülern vor der Haustür.
- Die Parkplätze reichen nicht aus, so dass oft verkehrswidrig Fahrzeuge abgestellt werden
- Anwohner beklagen auch, dass Schüler vor ihrem Hauseingang viel Abfall zu Boden werfen
- Die Stadt hat keine Ausweichflächen und toleriert mit Augenmaß das Parken in zweiter Reihe
. Der Ärger bei Anwohnern des Berufskollegs Gladbeck rund um die Herderstraße ist groß. Der Parkdruck ist aufgrund der begrenzten Plätze auf dem Schulparkplatz hoch. Die öffentlichen Stellflächen an den Wohnstraßen sind am Morgen ebenfalls schnell belegt, so dass Parker ihre Autos auch illegal abstellen. Die teils schmalen Straßen werden so verengt, aber auch die Zufahrt zu Privatgrundstücken behindert. Zudem sollen Schüler mit ihrem Abfall auch wiederholt Hauseingänge verschmutzt haben.
Der Vorstand des SPD-Ortsvereins Mitte, Volker Musiol und Ayhan Askin, haben die Klagen der Anwohner jetzt aufgegriffen. Man erkenne die schwierige Lage und wisse, dass die Schule in Trägerschaft des Kreises sei, „trotzdem möchten wir anregen, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Schule, dem Schulträger und der Nachbarschaft an einer Lösung im Sinne gegenseitiger Rücksichtnahme arbeitet.“
Eine Lösung im Sinne gegenseitiger Rücksichtnahme
Die Situation solle auch verstärkt vom Kommunalen Ordnungsdienst beobachtet werden. „Uns ist daran gelegen, dass sich die Anwohner von Politik, Verwaltung und Schulleitung nicht alleine gelassen fühlen“, so Musiol. Die Situation sei ernst zu nehmen und erfordere den Dialog mit einer Lösungsstrategie.
„Die Parksituation rund um das Berufskolleg ist der Stadt seit Jahren bekannt“, sagt Tim Deffte von der Pressestelle der Stadt. Und man habe schon „in alle Richtungen gedacht, wie man das Problem lösen könnte.“ Der Parkdruck sei dort besonders hoch, da in dem Bereich nicht nur die Schüler des Berufskollegs, sondern auch die des Heisenberg- oder Ratsgymnasiums sowie Besucher des Krankenhauses einen Stellplatz suchten. Durch die Tatsache, „dass im Norden der erweiterten Innenstadt aber keine Ausweichflächen zur Verfügung stehen“, könnten aber keine zusätzlichen Parkflächen zur Entlastung geschaffen werden.
Rigoroses Durchgreifen würde das Problem verlagern
Rigoroses Durchgreifen des Ordnungsamtes würde das Problem indes nur in andere Wohngebiete verlagern. „Die Stadt verfolgt so die Strategie der Kontrolle mit Augenmaß.“ Was bedeute, dass deutliche Behinderungen, etwa zugeparkte Einfahrten, streng geahndet würden, aber beispielsweise das Parken in zweiter Reihe, „wenn niemand massiv behindert wird“, toleriert werde. Gespräche mit der Schulleitung und der Kreisverwaltung habe es zur Situation bereits in der Vergangenheit gegeben. Deffte: „Wir werden das Gespräch erneut suchen, mit der Bitte um Appell an die Schüler, Fahrgemeinschaften zu bilden oder den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.“
Berufskolleg-Schulleiter Holger Pleines informiert auf Anfrage, dass die Schüler durch die Klassenlehrer und auch mit wiederholten Einblendungen auf dem Infomonitor im Atrium gebeten würden, „die Nachbarn und deren Eigentum zu respektieren und die Verkehrsregeln einzuhalten.“
Die Hälfte der 1500 Schüler kommt nicht aus Gladbeck
Man sei auch bemüht, das Ordnungsamt zu unterstützen und rufe beim Hinweis Falschparker via Lautsprechersystem aus. Gesehen werden müsste aber auch, „dass die Hälfte der 1500 Schüler des Berufskollegs nicht aus Gladbeck kommen“, und bei nicht guter Nahverkehrsanbindung und weiteren Distanzen etwa aus Essen oder Dülmen mit dem Auto anreisten. Pleines: „Und das kann ihnen die Schulleitung ja nicht verbieten.“