Gladbeck. . Die Geiß, ein Böckchen und seine zwei Schwestern haben ein eigenes Gehege am Kotten Nie bekommen. Die Tierchen eroberten Herzen im Sturm.

  • Vier Zwergziegen sind am Kotten Nie in Gladbeck in ein eigens für sie errichtetes Gehege gezogen
  • Die Geiß, ein Böckchen und seine Schwestern ergänzen den Tierbestand, eine Publikumsattraktion
  • Noch müssen sich die neuen tierischen Bewohner eingewöhnen, bevor sie gestreichelt werden dürfen

Der Kotten Nie hat neue Bewohner. Vierbeinige Geschöpfe sind an der Bülser Straße eingezogen. Ein bisschen unsicher und scheu zunächst, aber putzmunter hüpften sie am Montagabend in ihr Gehege: vier Zwergziegen. Sie sind von ihren Züchtern in Marl in den Gladbecker Osten umzogen.

Ziegenfamilien Gehege an Gehege

Sie ergänzen den tierischen Bestand des Fördervereins Kotten Nie. Er bot bis dato bereits elf Hühnern und sechs Ziegen ein Zuhause. Letztere gaben dem Verein den Anstoß, sich nun auch deren Mini-Verwandte zuzulegen. Bodo Dehmel: „Wenn kleine Kinder die Ziegen streicheln, besteht die Gefahr, dass die Tiere sie umstoßen.“ Nicht etwa aus Angriffslust, versichert der Vereinsvorsitzende. Nein, die Ziegen seien einfach zu kräftig.

Etwas scheu, aber putzmunter hüpften die vier Zwergziegen am Kotten Nie in Gladbeck in ihr Gehege.
Etwas scheu, aber putzmunter hüpften die vier Zwergziegen am Kotten Nie in Gladbeck in ihr Gehege. © Heinrich Jung

Bei den kleinen gehörnten Vierbeinern bestehe keinerlei Gefahr – zumal drei aus dem Quartett noch Tierkinder sind. Erst vor einem viertel Jahr kamen sie auf die Welt – und eroberten in Gladbeck schon die Herzen der Erwachsenen, die den Einzug begleiteten, im Sturm. Die Geiß, das Böckchen und seine Schwestern sind „unheimlich süß, einfach schnuckelig“, schwärmt Dehmel. Ein eigener Platz, getrennt von ihren am Kotten angestammten Artgenossen, wurde für sie hergerichtet. Gehege an Gehege leben die beiden tierischen Familien. Beschnuppert haben sie sich schon nach wenigen Stunden, hat Dehmel beobachtet.

Tierfreunde, denen es jetzt in den Fingern juckt, den Zicklein übers dunkle Fell zu streicheln, müssen sich allerdings gedulden. Der Vereinsvorsitzende: „Die sind sehr ängstlich und müssen sich erst bei uns eingewöhnen.“ Für die Besucher des Kindersonntags am 14. Mai (ab 15 Uhr) gelte: Nur gucken, nicht anfassen! Voraussichtlich im Juni seien die Zwergziegen dann wohl bereit für Besucher.

Wie kommen Hühnereier in den Karton?

Und so soll’s auch sein am Kotten Nie. Die Ehrenamtlichen des Fördervereins legen großen Wert darauf, dass Gäste Kontakt mit den tierischen Bewohnern bekommen können. Schatzmeister Jürgen Watenphul: „Die Gehege sollen zugänglich sein, das gehört einfach dazu!“ Nicht nur, weil Tiere niedlich sind, sondern weil sie auch Wissen transportieren. Unvergessen ist Bodo Dehmel der Spruch aus Kindermund bei der Besichtigung des Geflügelstalls: „Wo sind denn die Pappkartons, in die die Hühner ihre Eier legen?“

Keine Pommes füttern!

Bei aller Offenheit liegt Dehmel sowie den „Tierbeauftragten“ des Vereins, Josef und Hanne Schmidtobreick, das Wohl ihrer Tiere am Herzen. Sie sollen schließlich nicht unter den Besuchern leiden. Gut gemeint, ist längst nicht gut: Gäste hätten schon Pommes und Pralinen an die Tiere verfüttert. Dabei bietet der Förderverein dafür spezielle Pellets an. Dehmel hätte ja gerne noch mehr Tiere am Kotten Nie, liebäugelt mit einem Hund oder einem Lama. Aber dafür reiche die personelle Kraft des Vereins einfach nicht. Denn: „Tiere kann man nicht einfach halten. Sie brauchen Kontakt und Beschäftigung. Man kann sie nicht wegschließen!“