Gladbeck. . Ein Unternehmen will sich an der Heinrich-Hertz-Straße ansiedeln. 40 Arbeitsplätze sind geplant. Das Areal war 2013 in der Diskussion.

  • Damit erhält das einzige bislang ansässige Unternehmen Lenord+Bauer in dem Gewerbegebiet einen Nachbarn
  • Betrieb aus einer Nachbarstadt will sich erweitern und fand das passende Grundstück für 40 Arbeitsplätze in Gladbeck
  • Areal war 2013 in der Diskussion, nachdem der aufgeschüttete wegen Belastungen nur noch für Gewerbeansiedlungen geeignet war

Lenord + Bauer, das bislang einzige Unternehmen im kleinen Gewerbegebiet an der Heinrich-Hertz-Straße, bekommt endlich einen Nachbarn. Schräg gegenüber, auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern, will sich ein Betrieb aus einer Nachbarstadt ansiedeln. Das teilt die städtische Wirtschaftsförderung auf Anfrage mit. Um welches Unternehmen es sich handelt, wird zwar noch nicht verraten. Diese konkrete Information soll es erst in der nächsten Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses am 23. März geben.

Fakt ist aber: „Wir sind handelseinig“, sagt Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. 40 Arbeitsplätze sind auf dem Areal nahe der Stadtgrenze zu Bottrop geplant. Der Grund für das Interesse des Käufers am Umzug nach Gladbeck: Der Betrieb will sich erweitern, suchte eine passende Fläche in der Nähe. Die konnte die Stadt an der Heinrich-Hertz-Straße bieten.

Belasteter Boden nach Aufschüttung war nur noch für Gewerbeansiedlung geeignet

Damit könnte ein Schlussstrich gezogen werden unter eine eher unselige Geschichte um diese Fläche. Ein Gladbecker Unternehmer hatte sich vor knapp zehn Jahren ebenfalls dafür interessiert, wollte dort einen Gewerbebetrieb mit einem Wohngebäude errichten. Wegen des sumpfigen Untergrunds verfügte die Stadt, dass vor einer Bebauung Boden zur Verdichtung aufgeschüttet werden musste.

Das geschah auch, bei einer Überprüfung im Jahr 2012 stellte sich dann heraus, dass der von einer Essener Firma aufgebrachte Boden in einem höheren Maße mit Schadstoffen verunreinigt war, als vereinbart worden war und für eine Wohnbebauung gestattet ist. Damit eignete sich das zuvor völlig unbelastete Gelände nur noch für eine Gewerbebebauung. Die Stadt brach die Verhandlungen mit dem Interessenten ab. Der klagte daraufhin auf Schadenersatz, verlor den Prozess jedoch.

An potenziellen Käufern hat es nie gemangelt

Seitdem lag die Fläche brach. An Interesse potenzieller Käufern habe es aber keinesfalls gemangelt, betont Breßer-Barnebeck. Weil eine Gewerbeansiedlung möglich sei, sei die Frage der Bodenbeschaffenheit nie ein Thema gewesen.

Für die Stadt sei bei der Entscheidung für einen Verkauf die Zahl der Arbeitsplätze wichtig gewesen, die mit einer Ansiedlung verbunden wäre. Daher habe es auch Absagen an Interessenten gegeben.

Antrag der Linken an Wirtschaftsförderungsausschuss erübrigt sich nun wohl

Mit der Nachricht vom Verkauf des Grundstücks dürfte sich ein Antrag der Ratsfraktion Die Linke an den Wirtschaftsförderungsausschuss nun erübrigen. Die hatte nämlich um einen Sachstandsbericht zur „Vermarktung und Oberflächenabdichtung des schadstoffbelasteten Gewerbegrundstücks“ gebeten – mit Hinweis darauf, dass die Bodenschutzbehörde 2013 zugestanden hatte, dass der belastete Boden nur für drei Jahre ohne weitere Abdichtung offen liegen dürfe.

Lenord+Bauer verlängert die Option auf Erweiterung Blick in die Fertigungshalle des Unternehmens Lenord+Bauer. Im Hintergrund der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Marrhias Lenord. Foto: Lutz von Staegmann

Das Oberhausener Unternehmen Lenord+Bauer, Experte für Steuerungssysteme, eröffnete 2011 den Produktionsstandort in Gladbeck an der Heinrich-Hertz-straße. Der Betrieb nutzt rund 25000 Quadratmeter des sechs Hektar großen Gewerbegebiets.

Bereits beim Kauf sicherte sich Lenord+Bauer die Option auf eine weitere Fläche für eine mögliche Erweiterung. Diese wurde erst gegen Ende vergangenen Jahres verlängert – was darauf deutet, dass es Pläne für einen Ausbau am Standort gibt.