Gladbeck. . Durchschnittlich 11 577 Menschen erhielten im Jahr 2016 in Gladbeck Hartz-IV-Leistungen. 3,52 Millionen Euro flossen in Förderungsmaßnahmen.

  • Im Bereich der Jobcenter-Bezirksstelle Gladbeck bezogen im Jahr 2016 durchschnittlich 11 577 Menschen Hartz IV
  • Zahl der Leistungsbezieher, auch von Menschen mit Fluchthintergrund, steigt immer weiter an
  • Integrationsquote konnte stabilisiert, im Bereich der Langzeitarbeitslosen sogar verbessert werden

Durchschnittlich 11 577 Männer und Frauen lebten im vergangenen Jahr in Gladbeck von Hartz IV. „Das sind 550 Menschen mehr als im Jahr 2015“, sagt Karin Byrszel, Leiterin des Jobcenters. Damit setze sich ein Trend fort, der seit längerem zum beobachten sei.

Rund 100 Fachleute betreuen die Leistungsempfänger. Darunter waren, so der Jahresbericht 2016, 5499 Langzeitbezieher. Laut Byrszel haben 826 Menschen, die aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien nach Deutschland geflüchtet sind, erstmalig Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) erhalten.

Sprachkompetenz steht im Fokus

„Aufgrund der Flüchtlingssituation haben wir unser Personal um vier Vollzeitstellen aufgestockt“, erläutert der Bezirksstellen-Chefin. Die Zahl der Leistungsempfänger mit Fluchthintergrund nehme stetig zu. Deswegen seien erste gezielte Angebote für diesen Personenkreis entwickelt worden. Dazu gehörte eine Maßnahme, in der das Thema „Sprachkompetenz“ in verschiedenen Berufsfeldern im Fokus stand. „Wir haben außerdem Arbeitsgelegenheiten im Grünflächen-Bereich angeboten“, berichtet Byrszel.

Arbeitsgelegenheiten und Arbeitgeberservice

Insgesamt flossen 3,52 Millionen Euro im Jahr 2016 in so genannte arbeitsmarktpolitische Förderungen. Darunter sind unter anderem Arbeitsgelegenheiten oder Eingliederungszuschüsse für Arbeitgeber zu verstehen. „Mobilität ist ein ganz wichtiges Thema“, betont die Gladbecker Jobcenter-Chefin, „deswegen fördern wir sie – zum Beispiel, indem wir einen Führerschein ermöglichen“. Eine spezielle Herausforderung stelle die Inte­gration erwerbsfähiger Leistungsberechtigter mit Migrationshintergrund dar: „Dabei stehen die Stärkung der sprachlichen und sozialen Kompetenzen im Fokus“.

Vier Mitarbeiter seien im Arbeitgeberservice tätig: „Die Vermittlungen sind erfolgreich.“ Arbeitgeber wenden sich an das Jobcenter, um vakante Stellen zu besetzen. Ein Bedarf an Kräften bestehe beispielsweise aktuell im Elektrohandwerk, Tiefbau und Pflegebereich. „Wir stellen sehr viele Bildungsgutscheine aus“, sagt Byrszel. So hätten die Kunden die Wahl haben, welche Maßnahmen sie ergreifen möchten. Das Jobcenter setze lieber auf dieses Instrument und stärke die Eigenverantwortlichkeit als etwas zu verordnen.

Junge Menschen besonders begleiten

Ein Schwerpunkt lag auf „Jugend und Bildung“ und „Übergang Schule/Beruf“. Für den Entlassjahrgang 2016 vermeldete Byrszel eine „nahezu vollständige Anschlussversorgung“: 56 Schüler starteten eine Ausbildung, 139 hätten sich für einen weiteren Schulbesuch oder ein Studium entschieden. Junge Menschen sollen auch künftig besonders begleitet und gestärkt werden.

Als eine Erfolgsnachricht dürfte auch die Integrationsquote gewertet werden: Sie wurde bei 14,2 Prozent stabil gehalten, stieg im Bereich der Langzeitbezieher von zehn Prozent (2015) auf 10,5 Prozent. Auch die Kundenreaktionen bezeichnet Byrszel als stabil. Die allgemeinen Beschwerden seien von 40 im Jahr 2015 auf 54 gestiegen.