gladbeck. . Die Narren biegen in die Zielgerade ein. Sicherheitskonzepte für Rathaussturm und Schubkarrenumzug stehen. Nun heißt es: feiert schön.
- Zentraler Betriebshof setzt beim Schubkarrenumzug große Fahrzeuge zum Schutz ein
- Genaue Standorte will die Stadt aus taktischen Gründen noch nicht verraten
- Erhöhte Polizeipräsenz beim Rathaussturm und beim närrischen Lindwurm
Einem fröhlichen Sturm aufs Rathaus zur morgigen Altweiberfastnacht (11.11 Uhr) und einem ausgelassenen Schubkarrenumzug am Sonntag in Rosenhügel (13.30 Uhr) steht nichts mehr im Wege.
Das OK der Stadt für die Rathaus-Übernahme durch die Wittringer Ritter ist da, die Genehmigung zur Durchführung des jecken Lindwurms liegt der Schubkarren KG offiziell vor. Stadtsprecher Tim Deffte: „Die Narren sollen feiern.“ Gleichwohl haben Ordnungsamt und Polizei ein besonderes Auge auf die Veranstaltungen.
Sowohl in Rosenhügel, als auch am Rathaus sind Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst im Einsatz. Unterstützt werden sie durch zusätzliche Sicherheits- und Ordnerdienste, die Polizeipräsenz wird unauffällig erhöht. Eine Besonderheit in Rosenhügel: Hier sichert der ZBG wie beim Turmblasen an einigen Stellen den Umzug, indem schwere Fahrzeuge die Straßen sperren. Wo genau dies sein wird, lässt Deffte offen. „Aus taktischen Gründen sagen wir dazu nichts.“
Trotz oder gerade wegen der schrecklichen Dezember-Ereignisse in Berlin lassen sich die heimischen Narren den Spaß am Karneval nicht nehmen. Sie freuen sich riesig auf die beiden Groß-Sausen in der Stadt. Volker Ristau, langjähriger Organisator des Rathaus-Sturms bekennt: „Alle Jecken sollen gemeinsam Spaß haben und lachen.“ Michael Kolossa, Sprecher des Organisationsteams der Schubkarren KG, schaut sehnsüchtig jeden Tag auf den Kalender. „Wir zählen die Tage schon rückwärts bis zum Umzug.“ Dass er dem Satz noch ein dreifaches „Helau“ anhängt, liegt natürlich am Job des bekennenden Karnevalisten.
Schubkarrenumzug findet zum 30. Mal statt
Überhaupt knallen bei den Schubkarren-Karnevalisten, die in diesem Jahr ihren 30. Umzug feiern, die Korken. Denn es wird voll in Rosenhügel: Zum Umzug gemeldet sind insgesamt 24 Fußgruppen und 471 Personen. Kolossa: „Das ist eine Rekordzahl. So viele Teilnehmer hatten wir noch nie.“ Aber er sagt auch, dass die Rosenhügeler damit gerechnet hätten und diese Zahlen wohl einmalig bleiben werden. „Unser Jubiläumsjahr ist eben ein Ausnahmejahr.“
In der Tat ist die Vielfalt bei den Motivgruppen überwältigend. Die Bandbreite reicht von Raupen und Schmetterlingen über Hippies, Ritter, Marienkäfer, 80er-Jahre-Manta bis zu Berggeistern, Alice im Wunderland und (natürlich) Luther & Co.. Jetzt hofft die Schubkarren KG noch auf viele Zuschauer, mit denen gemeinsam gefeiert werden soll. Kolossa: „In den Vorgärten längs der Strecke steigen Partys und da fahren wir ja vorbei.“
Genauso selbstbewusst sind die Wittringer Ritter. Volker Ristau gibt die närrische Parole ans Volk aus, sagt: „Kommen, gucken, staunen.“ Er verspricht, dass Prinzessin Claudia I. „dem Bürgermeister auf charmante Weise den Schlüssel entreißen wird“. Mehr lässt sich dem Jecken aber nicht entlocken. „Über den genauen Ablauf haben wir Stillschweigen vereinbart.“ Nur so viel gibt er preis: Das Sturmthema ist diesmal die ,kinderfreundliche Stadt’. Und: „Den Schlüssel holen wir uns, denn gegen Karnevalisten ist kein Kraut gewachsen.“