Gladbeck. . Die Notfall-Informations- und Nachrichten-App NINA ist kostenfrei. Die Kreisfeuerwehr will sie künftig nutzen, um bei Katastrophen zu warnen.
- Kreisfeuerwehr will Bürger ab sofort per Smartphone-App vor Katastrophen warnen
- Geplant sind Nachrichten bei Großfeuern, giftigen Gasen und Bombenentschärfungen
- Polizei nutzt die Warn-App NINA noch nicht, befindet sich aber in der „Feinabstimmung“
Wenn es in Gladbeck eine sogenannte „große Lage“ gibt, wird bei NINA-Nutzern künftig das Handy piepen. Die Feuerwehr im Kreis Recklinghausen hat die Warn-App für Smartphones gestern offiziell in Betrieb genommen.
NINA wurde entwickelt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und steht für Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Sie kann kostenlos auf das Smartphone heruntergeladen werden – bisher allerdings nur für Mobiltelefone mit den Betriebssystemen IOS (IPhone) und Android.
NINA warnt und gibt Tipps zum Verhalten
Mehrere Städte im Ruhrgebiet nutzen die App bereits. Sie sendet eine Nachricht aufs Handy, wenn eine Bombe entschärft werden muss, wenn sie entschärft ist, wenn ein Großbrand ausgebrochen ist, wenn er gelöscht ist, wenn ein Unwetter droht. Kurz: NINA warnt vor Gefahr und gibt zusätzlich nützliche Tipps zum richtigen Verhalten.
Die App ist schon länger auf dem Markt, im Kreis Recklinghausen warnte sie bisher allerdings nur vor Unwettern, mittels Daten, die der Deutsche Wetterdienst einspeist. Nun also auch die Feuerwehr. Die Vertreter der Feuerwehren und Ordnungsämter im Kreis haben sich mit dem Katastrophenschutz und der Kreisleitstelle darauf verständigt, dass künftig unter anderem bei Schadstoffaustritten, Großbränden, akuten Bombenentschärfungen sowie weiteren akuten Gefahren gewarnt werden soll.
Auch das Landesumweltamt nutzt NINA für das Versenden von Hochwasser-Warnungen. „Die App ist eine Ergänzung zu den bislang üblichen Warnungen via Radio und Internet“, so Kreissprecherin Svenja Küchmeister.
Verschiedenen Orte stehen zur Auswahl
App-Nutzer können verschiedene Orte wählen, für die sie die Warnungen bekommen möchten. Bei eingeschalteter Ortungsfunktion ist auch die Alarmierung für den aktuellen Standort möglich.
Und die Polizei? „Wir werden es letztlich auch tun, es fehlt nur noch die Feinabstimmung“, sagt Michael Franz von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde. Beispielsweise in München sind Warn-Apps bereits im Einsatz. Beim Amoklauf im vergangenen Jahr hielt die Behörde die Bevölkerung auf diesem Wege auf dem Laufenden.
Informationen zu den Themen Warnung, Notruf, Gefahrenabwehrplan und mehr gibt es auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-re.de/bevoelkerungsschutz. Dort gibt es auch den Flyer des Fachdienstes Katastrophenschutz als PDF-Dokument, der unter anderem über Sirenenalarm und die App NINA informiert.