Düsseldorf. .
Bis Ende des Jahres sollen alle kreisfreien Städte und Landkreise in NRW an das Warn-System „Nina“ (Notfall-, Informations- und Nachrichten-App) angeschlossen sein. Mit dieser Smartphone-App, entwickelt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, können Feuerwehr-Leitstellen vor Katastrophen, Unwettern, Gefahrenlagen und Anschlägen warnen. Zudem liefert die App praktische Ratschläge.
„Wie soll ich mich verhalten? Das ist die Frage, die in so einer Situation beantwortet werden muss“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) gestern in Düsseldorf. „Der Amoklauf in München hat uns gezeigt, dass das sehr wichtig sein kann“, so Jäger. Damals hatte die Polizei Hinweise und Verhaltenstipps über die Handy-App „Katwarn“ verbreitet, die das Fraunhofer-Institut im Auftrag großer Versicherer entwickelt hatte.
„Nina“ habe den Vorteil, dass es an das Modulare Warnsystem (Mowas) des Bundes angeknüpft sei. Mowas verbreitet Notfall-Warnungen über verschiedene Kanäle. „Nina“ ergänzt die Warnungen über Radio, Fernsehen, Internet und Sirenen.
„Nina“ war in Düsseldorf getestet worden. Die erste Warnmeldung, die auf dem Smartphone aufblitzte, gab es im August 2015. Es ging um die Entschärfung einer Fliegerbombe. 48 Warnmeldungen wurden bislang durch die Feuerwehr-Leitstellen in NRW versendet. Die Unwetterwarnungen, die der Deutsche Wetterdienst über „Nina“ herausgibt, nicht mitgerechnet.
Die kostenlose App haben landesweit 900 000 Nutzer installiert. NRW möchte das erste Bundesland mit einem flächendeckenden, einheitlichen Warnsystem für Handys sein.
Insgesamt werden 52 Feuerwehrleitstellen technisch für „Nina“ ausgerüstet. 47 sind bereits auf diesem Stand, drei weitere werden es bis Oktober sein. Die letzten beiden, im Kreis Wesel und in Dortmund, sollen bis Ende des Jahres folgen.
Das Land finanziert „Nina“ bis 2020. Die Warn-App kann für die Betriebssysteme Android (ab Version 4.0) und iOS (ab Version 8.0) in den App-Stores kostenlos heruntergeladen werden.