Gladbeck. Die Grundschul-Dependance der Pestalozzischule im Zweckeler Norden soll zum Schuljahresende geschlossen werden. Die Schulkonferenz hat zugestimmt.

Ihren 110. Geburtstag am 5. November als aktive, altehrwürdige Lehranstalt wird die Hermannschule nicht mehr erleben. Der nördlichste Grundschulstandort wird bereits mitAuslaufen des aktuellen Schuljahres diesen Sommer geschlossen – zwei Jahre früher, als es im aktuellen Schulentwicklungsplan festgelegt worden war.

Den Schulstandort im Sinne einer wohnungsnahen Versorgung möglichst lange zu erhalten, dafür hatten die Eltern der Hermannschule im November 2012 gekämpft, als bekannt wurde, dass keine neue Eingangsklasse an der Schulstraße gebildet werden sollte. Mit Unterschriftenlisten und ihrem Protest erreichten sie schließlich, dass der Teilstandort der Pestalozzischule erst ein Jahr später als vorgesehen, am 1. August 2017, aufgegeben werden sollte.

Jetzt hat ein Sinneswandel in der Schulgemeinde stattgefunden und die Schulkonferenz stimmte der Schließung im Sommer 2015 aus personellen Gründen zu. Mit der Begründung, dass eine Betreuung der dann noch verbleibenden zwei Klassen aus organisatorischen und aus Aufsichtspflichtgründen nicht mehr zu gewährleisten ist. Zu schwierig wäre beispielsweise die Regelung einer Lehrervertretung gewesen, weil der Hauptstandort Pestalozzischule ja bekanntlich auch ab Sommer 2015 mit der Käthe-Kollwitz-Schule fusioniert.

Zum Beginn des vergangenen Schuljahres im Sommer 2014 bevölkerten erstmals keine i-Dötze mehr die Flure der Hermannschule. Aktuell besuchen am Teilstandort 26 Kinder das zweite Schuljahr, 23 Kinder die dritte und 27 Kinder, die im kommenden Sommer entlassen werden, die vierte Klasse. Die verbleibenden beiden Klassen sollen an der Pestalozzischule untergebracht werden. Geeignete Klassenräume stehen zur Verfügung. Auch die Versorgung der OGS-Kinder ist sichergestellt, sie können die OGS am Hauptstandort besuchen.

Land könnte 86 300 Euro rückfordern

Der Schulausschuss, der der Schulschließung am Montag zustimmen soll, wird in der öffentlichen Sitzung auch darüber informiert, dass das Land in diesem Fall Fördermittel in Höhe von rund 86 300 Euro zurückfordern könnte. Hintergrund ist der ab 2002 an der Hermannschule genutzte, neu errichtete Pavillon, für den eine Schulbauförderung von 215 673 Euro bewilligt worden war. Diese Zuwendung kann anteilig zurückgefordert werden, wenn das Gebäude nicht mehr für schulische Zwecke genutzt wird. Da sinkende Schülerzahlen der Hintergrund sind, hat die Bezirksregierung hier aber einen Ermessensspielraum.