Gladbeck. Martina Görner und Wolfgang Böhm verwandeln ihr Reihenhaus zum Advent in ein leuchtendes Kunstwerk. Rund 10 000 Lämpchen sorgen für staunende Blicke.
Uneingeweihte mögen sich wundern, warum sich am 1. Advent an der Heringstraße plötzlich in der Dunkelheit eine größere Menschenmenge formiert und gemeinsam immer wieder aufgeregt in eine Richtung blickt. Pünktlich um 18 Uhr geht dann auch jedem Rätselnden ein Licht auf – im Sinne des Wortes. Denn genau dann drückt Wolfgang Böhm auf den Schalter, und das ganze Haus Nr. 93 erstrahlt im bunt-leuchtenden Weihnachtsschmuck, den der 64-Jährige zuvor in Massen installiert hat.
Eine Illuminierung, begleitet von „Ohs“ und „Ahs“ und dem Applaus der wartenden Nachbarn. „Das ist schon ein kleines, alljährliches Ritual“, erklärt der Braucker. Die Anlieger erfreut seine Leidenschaft für Weihnachtsbeleuchtung, die später auch gefeiert wird. Mit seiner Frau Martina lädt der pensionierte Polizist Nachbarn und Freunde zur Adventfeier bei Grillwürstchen, Glühwein für die Erwachsenen und Kakao für die Kinder. „Dann verteilen wir auch kleine Geschenke, um uns für das vergangene Jahr guter Nachbarschaft zu bedanken“, erzählen die Lichtbringer.
Adventfeier im Garten
Zudem erwartet die Besucher ein besonderes Exklusiv-Vergnügen, das nicht geladenen Gästen entgeht, die nur als „Zaungucker“ oder Vorbeifahrende das Lichtspektakel an der Vorderfront bestaunen und fotografieren. Denn die Adventfeier findet traditionell im Böhmschen Garten statt, der selbstverständlich auch mannigfaltig beleuchtet ist und so zum weiteren Hingucker für die Eingeladenen wird. Ein „Highlight“ ist dort der in den dunklen Nachthimmel ragende, aus Lichtbändern selbst gewerkelte Weihnachtsbaum, der von einem großen, aufgepusteten Schneemann bewacht wird, letzterer freilich auch beleuchtet.
Wolfgang Böhm ist Fan der nordamerikanischen Weihnachtskultur
Rund 10 000 Lämpchen lassen Haus und Braucker Nacht jetzt allabendlich in besonderer Weise erstrahlen. Für Wolfgang Böhm auch indirekter Ausdruck transatlantischer Verbundenheit, da er sich als US-Fan eben auch zur nordamerikanischen Weihnachtskultur bekennt, in Form des satten Licht-Schmuckes an Haus und Hof.
Weihnachtsschmuck: Ihre Geschichte ist gesucht
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In Washington war Böhm für die Deutsche Botschaft tätig und hat von dort auch massenhaft Weihnachtsschmuck in die Heimat importiert. Ehefrau Martina teilt die Liebe für die USA. Fast selbstredend, dass sich das Paar so einst in Las Vegas ‘traute’. Während ihr Mann am Haus mit dem Lampenschmuck werkelt, ist die bessere Hälfte für die Weihnachtsdeko im Haus zuständig. Nikolaus- und Weihnachtsfiguren bevölkern als Sammlung die Küche, im Flur drehen sich diverse tönende und blinkende Weihnachtspanorama-Spieluhren und im Wohnzimmer fungieren knallrote Zipfelmützen mit weißem Bommel als passender Stuhlbezug am Esstisch.
"Einige sagen schon, so viel Schmuck, das ist mir persönlich zu viel"
„Klar“, sagt Böhm, sage mal dieser oder jener „soviel Schmuck, das ist mir persönlich zuviel“, aber er hoffe, dass bei aller Masse auch seine ordnende Hand zu erkennen sei. „Denn es soll möglichst stilvoll sein und die Beleuchtung zueinander passen“. Jedes Jahr versucht der Braucker „Oberbeleuchter“ ein neues Thema darzustellen. Dieses Mal thront der Weihnachtsmann lebensgroß im Vorgarten und liest staunenden Kindern vor.
Was auch erstaunen mag: Der Stromverbrauch sei dank LED-Technik gar nicht so hoch. Insgesamt zahle er für das Lichterspektakel im Advent etwa 40 Euro, so Wolfgang Böhm.
Nach Weihnachten gibt's die Deko zum Schnäppchenpreis
Nach Weihnachten beginnt für den passionierten Haus-Schmücker übrigens eine besondere Jagdsaison. „Denn dann wird in den Baumärkten die nicht verkaufte Weihnachtsbeleuchtung drastisch heruntergesetzt, da habe ich schon jede Menge Schnäppchen ergattern können.“