Gelsenkirchen. Die Polizei Gelsenkirchen verbucht in den letzten drei Jahren leichte Anstiege bei den Einsatzzahlen. Nun gibt es Zahlen auf Stadtteil-Ebene.

Das Thema Sicherheit ist ein weites Feld – vor allem wenn es um das objektive und das subjektive Sicherheitsempfinden eines jeden Einzelnen geht. Was für den einen Gelsenkirchener Bedrohung, nimmt ein anderer Bürger dieser Stadt vielleicht gar nicht als eine solche wahr. Auch in unserem WAZ-Stadtteil-Check haben wir nach der Sicherheit gefragt. Die Polizei Gelsenkirchen hat der Redaktion nun ausführliche Daten zu ihren Einsatzzahlen aus den vergangenen drei Jahren zur Verfügung gestellt.

Gelsenkirchen: Einsatzbelastung der Polizisten ist insgesamt angestiegen

Dabei wird klar: Die Einsatzbelastung der Gelsenkirchener Beamten ist in 2017, 2018 und 2019 in den 18 Stadtteilen weitestgehend konstant geblieben. Aber: „Die Einsatzbelastung im Stadtgebiet ist in den vergangenen drei Jahren insgesamt angestiegen“, erläutert der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizei Gelsenkirchen, Christopher Grauwinkel. Von knapp über 50.000 in 2018 stieg die Zahl der Einsätze auf etwas mehr als 50.350 für 2019.

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Die zunächst wichtigste Frage ist vielleicht nicht die nach den Ursachen für den Anstieg – sondern die nach den Anlässen. Der Häufigste im vergangenen Jahr war der Verkehrsunfall mit Sachschaden. Darauf folgen, so die Auswertung der Polizei: die Ruhestörung, Streitigkeiten und Diebstahl. „Ganz klassische Anlässe“, wie Grauwinkel sagt.

2019 musste die Polizei stadtweit die meisten Einsätze in Buer fahren

2019 musste die Polizei stadtweit die meisten Einsätze in Buer fahren: Es waren 7229. Zum Vergleich: In den Jahren zuvor lagen die Zahlen im Jahr 2018 bei 7104 und im Jahr 2017 bei 6998. Die Resser Mark bildet das Schlusslicht in der polizeilichen Auswertung. Hier kam es zu den wenigsten Einsätzen innerhalb von Gelsenkirchens Stadtgrenzen: 2019 fuhr die Polizei in Resser Mark 513 Einsätze, 2018 waren es 534 und noch ein weiteres Jahr zuvor 550 Einsätze.

„Nennenswert sind auch die Anstiege in Bismarck und die Rückgänge in Schalke“, führt Christopher Grauwinkel weiter an. Von 5340 Einsätzen in Schalke 2017 sank die Zahl auf 4865. In Bismarck verhält es sich umgekehrt. Von 2492 (2017) stiegen die Einsatzzahlen bis 2019 auf 3009.

Buer und Altstadt bilden die Hauptzentren von Gelsenkirchen

Zusammenarbeit mit dem KOD

Die Polizei in Gelsenkirchen arbeitet seit Jahren eng mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) der Stadt zusammen.

„Die sehr gute Zusammenarbeit hat sich etabliert und wird fortlaufend optimiert beziehungsweise verbessert“, heißt es seitens der Polizei.

Konkrete Beispiele für die tägliche Zusammenarbeit sind gemeinsame Besprechungen, gemeinsame Streifen oder auch gemeinsame Einsätze.

Dass die Polizisten gerade in Buer und auch in Altstadt stadtweit am häufigsten ausrücken mussten, hat mehrere Gründe. Eine Erklärung liegt auf der Hand: Buer ist der Stadtteil in Gelsenkirchen mit der höchsten Einwohnerzahl. Buer ist auch eines der Hauptzentren dieser Stadt, neben Altstadt. Buer verfügt über ein florierendes Stadtleben.

Die Einsatzzahlen der Polizei für das Jahr 2019
Die Einsatzzahlen der Polizei für das Jahr 2019

Die Altstadt ist ein weiteres Hauptzentrum, hier liegt der Hauptbahnhof, der zwar im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei liegt, aber: Er ist mit seinen umliegenden Flächen ein Ort in der Stadt, an dem Menschen unterschiedlichster Herkunft und aus den unterschiedlichsten Verhältnissen aufeinander treffen. „Es gibt zentrale Punkte, die die Menschen anziehen“, weiß Grauwinkel. Und er sagt auch: „Dort, wo viele Menschen zusammenkommen, da gibt es auch mehr Vorfälle.“

Polizei: Allgemeine und übliche Schwankungen bei der Einsatzbelastung

Das Auf und Ab entlang der Zahlen, das Auf und Ab bei der Einsatzbelastung seiner Kollegen erklärt Grauwinkel so: „Das sind allgemeine und übliche Schwankungen, die nicht auf spezielle Phänomene zurückzuführen sind.“ Dass die Belastung von 2017 bis 2019 insgesamt angestiegen ist, erklärt sich der Erste Polizeihauptkommissar zum einen so: „Auf die Polizei kommen immer mehr Aufgaben zu.“ Zum anderen betont er aber auch, dass die Bürger aufmerksamer geworden seien. Sicherlich auch ein Ergebnis der breitgefächerten Präventionsarbeit der Beamten, die sie auf dem gesamten Stadtgebiet erledigen. „Wenn der Bürger aufmerksam ist, dann hilft uns das sehr.“

„Neben der Einsatzbewältigung ist auch die ständige Präsenz in allen Stadtteilen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit“, heißt es seitens der Polizei. Fortlaufend, um die Kräfte gezielt einsetzen zu können, würde man die Einsatzlage, die Verkehrsunfalllage, die Kriminalitätslage und weitere Faktoren überprüfen und analysieren.

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