Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Feuerwehr beklagt einen sprunghaften Anstieg von Notrufen. Was ein Handy-Update damit zu tun hat.

Bei der Feuerwehr Gelsenkirchen sind in den vergangenen Wochen „deutlich mehr Notrufe eingegangen als sonst üblich“, wie Feuerwehr-Chef Michael Axinger erklärt. Und das, obwohl die Zahl der Einsätze eigentlich nicht zugenommen habe. In Köln hat die Zahl der Notrufe nach einem Bericht des Kölner Express sogar um 50 Prozent zugenommen. Sprich: Die Leitungen laufen in der Domstadt quasi heiß. Wie jetzt herauskam, ist ein Handy-Update die Ursache für die Flut von Notrufen.

Gelsenkirchener Feuerwehrchef: Aktuell rund 200 Notrufe mehr pro Tag

Im Normalfall laufen bei der Gelsenkirchener Leitstelle innerhalb von 24 Stunden „bis zu 1000 Anrufe ein“, so Axinger: Notrufe, aber auch Rückmeldungen der einzelnen Einsatzkräfte. In den vergangenen Wochen hat die Leitstelle dann zu ihrer Überraschung festgestellt, dass „rund 200 zusätzliche Notrufe“ die Schaltzentrale der Retter erreichten, wie Axinger weiter erzählt.

Der Leiter der Feuerwehr Gelsenkirchen, Michael Axinger.
Der Leiter der Feuerwehr Gelsenkirchen, Michael Axinger. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Das Problem wird durch ein Handy-Update (Android 13) verursacht, durch das es für die Nutzer und Nutzerinnen einfacher sein soll, den Notruf auszulösen.

Zum Leidwesen der Feuerwehr wird dieser Notruf aber oft versehentlich ausgelöst, „etwa, wenn das Handy in der Hosentasche steckt“, so der Feuerwehr-Chef weiter. Besonders betroffen seien demnach die Handymodelle von Samsung (Galaxy) und Google.

Nach Bekanntwerden des Problems haben die Hersteller umgehend reagiert und ein weiteres Update bereitgestellt, wodurch die ungewollte Notrufauslösung unterbunden werden soll. Die Feuerwehr Gelsenkirchen bittet Handynutzerinnen und -nutzer, ihr Gerät regelmäßig auf Updates zu überprüfen und schnellstmöglich das neue Update zu installieren, durch das die Fehlfunktion unterbunden werden soll. „Denn wir brauchen freie Leitungen für die echten Notrufe“, sagt die hiesige Feuerwehr.