Gelsenkirchen. Erneut ist die Anlage von Rot-Weiß Wacker Gelsenkirchen-Bismarck Opfer eines Einbruchs geworden. Dabei brechen unbekannte Täter in unschöner Regelmäßigkeit ein. Beim jüngsten Einbruch wurde eine Wand aufgehebelt, um sich Zugang zu verschaffen. Der Vandalismus ärgert den Sportverein besonders.

Der Vereinsname lässt auf großen Mut und besondere Tapferkeit schließen, aber so langsam haben die Fußballer von Rot-Weiß Wacker Bismarck die Nase voll. „Jedes Jahr wird bei uns eingebrochen“, sagt Friedhelm Simmer, der erste Vorsitzende des Vereins, verärgert. Jetzt wurden die Wackeren in kurzer Zeit zweimal Opfer von Einbrechern. In der Nacht von Montag auf Dienstag stemmten die Täter eine Wand auf und verwüsteten den liebevoll eingerichteten Treffpunkt.

In den Sommerferien klauten unbekannte Täter ein Fernsehgerät, Beamer und den Sky-Receiver aus dem Container von RWW Bismarck. „Nur die Fernbedienung haben sie uns da gelassen“, flüchtet sich Friedhelm Simmer in Sarkasmus. 2013 wurden die Kabinen und der Jugendraum der Sportanlage an der Reckfeldstraße aufgebrochen.

Wände wurden mit Wein bespritzt

„In jüngerer Vergangenheit passiert das mindestens einmal im Jahr“, so Simmer, der seit 20 Jahren im Wacker-Vorstand arbeitet. „Den Schaden im Sommer hat die Versicherung zum Glück ersetzt, obwohl wir den Vertrag erst vor zwei Jahren abgeschlossen haben“, sagt der 71-Jährige. Es sei schwer genug gewesen, einen Versicherer zu finden. Beim jüngsten Einbruch kam „nur“ der neu beschaffte Beamer weg. Dafür räumten die Täter diesmal Schubladen aus, rissen Bilder von der Wand, warfen Pokale um und bespritzten die Wände mit Wein.

Die Bismarcker haben sich in dem von außen unscheinbaren Seecontainer liebevoll einen Treffpunkt eingerichtet. Simmer: „Wir haben Sky abonniert, um mit Schalke-Spielen wenigstens etwas Geld in die Vereinskasse zubekommen.“ Den Receiver haben die Täter diesmal da gelassen. Das Derby am Samstag können die Mitglieder über einen alten Fernseher gucken. „Den hat unser Wirt Helmut Thomann nach dem letzten Einbruch aus seinem Keller geholt und zur Verfügung gestellt“, so Simmer. Dem Zusammenhalt im Verein ist es auch zu verdanken, dass die Schäden des jüngsten Einbruchs bereits verschwunden sind.

Ein konkreter Verdacht

Mit einer Gerüststange von der Baustelle des benachbarten Kindergartens haben die Täter offenbar versucht, die Gitter vor den Fenstern aus den Angeln zu hebeln. Jalousien und Glas gingen dabei zu Bruch. Am Ende verschafften sich die Täter durch die Wand zu tritt. Ein großes Loch begrüßte den Platzwart, der den Einbruch am Dienstagmorgen als Erster entdeckte. Professionelle Einbrecherbanden gehen sicher anders vor, dennoch hat Simmer einen konkreten Verdacht. Den möchte er aber lieber nicht öffentlich in der Zeitung nennen. Aus der benachbarten Kleingartenanlage habe er von einer steigenden Zahl von Einbrüchen erfahren.

In Eigenregie haben die Vereinsmitglieder die Wand nun verputzt und den Raum instandgesetzt.