Gelsenkirchen. In der Bezirksvertretung ging es am Dienstag um die Zukunft des Rotthauser Schmuckstücks.
Die Zukunft der Volkshauses verbindet die Menschen: Alle wollen das unter Denkmalschutz stehende Schmuckstück, 1920/21 nach den Plänen des HSH-Architekten Alfred Fischer gebaut, erhalten, schrittweise sanieren, mit Leben füllen und wieder zum echten Bürgerzentrum entwickeln. CDU-Bezirksverordneter Lothar Jacksteit verstieg sich in der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung Süd gar zu einem außerordentlichen Lob für den „brillanten Vorschlag“ des SPD-Stadtverordneten Ernst Majewski ...
Aber der Reihe nach. Zunächst hatte Falko Jorck vom Referat Hochbau und Liegenschaften der Stadt das Wort und beantwortete gleich drei Sachstandsberichtswünsche zum alten Schmuckstück. Ein Schmuckstück, das gleichzeitig eine schwere Last für die Stadt darstellt. 22 Mietverträge für 18 Nutzer gibt es, was bei einem Mietzins zwischen 16 Cent und 4 Euro eine jährliche Einnahme von 21.000 Euro bedeutet.
Bei der letzten Brandschau war die gute Nachricht: Das Gebäude ist standsicher und nutzbar, braucht aber drei neue Brandschutztüren, die von der Unteren Denkmalbehörde genehmigt werden müssen. Überhaupt, sagte Jorck, sei der Denkmalschutz ein Bremsklotz. Eine Deckenbeleuchtung im Saal wurde installiert: 10.000 Euro. Würde man den ganzen Saal neu beleuchten, sei man bei 60.000 Euro, rechnete Jorck vor. Eine Komplettsanierung würde im sieben-, wenn nicht sogar achtstelligen Bereich liegen.
Historische Gebäude im Westen sanieren
Und dann legte sich Ernst Majewski ins Zeug und sprach offensichtlich allen mit seiner Stufenplan-Idee aus der Seele: Zug um-Zug-Sanierung, Architekten- bzw. Ideenwettbewerb und gleichzeitige Nutzung im möglichen Rahmen. „Wir setzen hier ein Zeichen und sagen Ja zum Volkshaus Rotthausen!“
Eigentlich verbotenen Beifall gab es dann sogar für Karlheinz Rabas, der – mit Rederecht – betonte: „Da müssen wir mal die Deutsche Denkmalpflege einschalten und Geld locker machen. Damit nicht nur alte Kirchen im Osten, sondern auch ein historisches Gebäude im Westen saniert werden kann!“