Gelsenkirchen. Dem Starkregen hielt am Sonntagabend eins der beiden bunten Zelte des Jugendamts nicht stand. Und als es dann am Montag nicht aufhörte zu „schütten“, blieben 250 Kinder aus den städtischen Jugendeinrichtungen in ihren Treffs. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die gemeinsame Aktion auf Consol startet am 22. Juli.
Es gibt dieses Sprichwort, das besagt: „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts ...“ Allerdings lässt sich mit diesem Spruch der geplante Tag eins im städtischen Feriencamp auf dem Consol-Gelände in Bismarck äußerst trefflich beschreiben.
Lange Zeltreihen mit leeren Tischen und Bänken zu beiden Seiten des großen Areals hinter dem Consol Theater, vor Kopf links ein leicht lädiertes, buntes Zelt – auf der anderen Seite das selbe Modell in bodennaher Bruchstellung. Ansonsten: gähnende Leere, kein Ferienkind weit und breit ...
Kinder blieben in den Jugendtreffs
..., denn die sind umständehalber am Montagmorgen gleich in ihren Jugendheimen in den Stadtteilen geblieben, um dort einen weiteren erlebnisreichen Tag im Trockenen zu verleben. Derweil im Schatten des altehrwürdigen Förderturms der ehemaligen Zeche Consolidation Nikolai Heßling mit einer Hand voll Kollegen vom Auf- und Abbauteam den Schaden sondiert – und wieder nass wird. Bei tropischen Temperaturen hatten der 25-jährige Maschinenbau-Student, der im vierten Jahr als Helfer dabei ist, und seine Mitstreiter die Zeltlandschaft noch am Sonntag aufgebaut.
Dann kam der große Regen. Die Massen waren für ein Zeltdach einfach zuviel. Schwere Wassersäcke, die sich binnen kürzester Zeit an den Dachrändern bildeten, ließen es krachen und begruben verbogenes Gestänge samt Biergarnituren unter sich. Inzwischen ist sicher: Das bunte, zirkusähnliche Zelt des Jugendamts im Wert von rund 3500 Euro kann repariert werden. „Die Zeltplane ist nach unserem ersten Eindruck intakt“, gibt der städtische Kinderbeauftragte Michael Hannrath-Hanasek mittags Entwarnung. Das Gestänge soll ersetzt werden.
Der kinderlose Auftakt am Montag gibt dem Aufbauteam aber immerhin die Chance zum Nachbessern an anderer Stelle. Ute Winkelmann und Gerd Mikol, die beiden Köpfe des Sonswas-Theaters, sind auch hier und checken die Örtlichkeit für ihren Part beim Feriencamp. Dabei stellen sie fest, dass die beiden weißen Zeltreihen viel zu weit voneinander entfernt stehen. Ursprünglich war das auch so gewollt, um für 250 Kinder ausreichend Platz anzubieten. Sonswas bringt den pädagogischen Aspekt ein. Das Duo ist das verbindende Element, sozusagen das Scharnier zwischen den Kontinenten, um die es ja in den letzten gemeinsamen Tagen aller Kids zwischen Ückendorf und Horst oder Resse geht.
Am Donnerstag gibt’s die Weltenschau
Also spucken sie nach kurzer Absprache in die Hände und bauen die vier weißen Riesenzelte rechts vom Weg, der die beiden Rasenflächen im Consol-Park trennt, ab und auf der anderen Seite wieder auf.
Derweil das Sonswas-Team Winkelmann und Mikol sich auf den Weg nach Ückendorf macht, wo sich die Ferienkinder mit Nordamerika befassen. Während der verbleibenden drei gemeinsamen Tage werden die beiden Theaterleute aus Melle unter anderem eine Universitäts-Bibliothek eröffnen und die einzelnen Gruppen bei ihren Tagesaufgaben begleiten. „Die Kinder werden am Ende die Welt darstellen“, gibt Ute Winkelmann einen Ausblick auf das Finale im Feriencamp, das am kommenden Donnerstag stattfindet. Eines würden sie dabei ganz nebenbei auch lernen: „Wir alle sind Kinder dieser Welt.“
Ab heute sieht man auf Consol wirklich was: echten Ferienspaß.