Gelsenkirchen. . Der Verein Melange feiert Geburtstag und freut sich über seinen Erfolg mit Lesungen, Kabarett-Abenden und Theaterszenen. Es gibt 18 Spielorte zwischen Castrop-Rauxel und Warendorf. Aber: „Nicht jedes Programm funktioniert in jeder Stadt“, sagt der Vorsitzende Thomas Eicher.

Selbst wenn man im Kaffeesatz gelesen hätte, hätte man diese Erfolgsgeschichte nicht voraussagen können: Mit der Idee, kleine Geschichten in gemütlicher Kaffeehaus-Atmosphäre zu erzählen, gründete sich einst der Verein „Melange“. Inzwischen kann diese „Literarische Gesellschaft zur Förderung der Kaffeehauskultur“ auf zehn erfolgreiche Jahre mit Lesungen, Kabarett-Abenden und Theaterszenen zurück blicken.

Klein fing die Melange-Erfolgsgeschichte in Gelsenkirchen an, im Café des Kunstmuseums an der Horster Straße, erinnert sich Thomas Eicher, der Geschäftsführer der Gesellschaft, der zuvor mit der „Melange“-Idee bereits in Dortmund erste Schritte gegangen war. „Wir haben schnell festgestellt, dass das Publikum je nach Stadt und Spielstätte sehr unterschiedlich ist. Nicht jedes Programm funktioniert in jeder Stadt“, sagt Eicher, der die Grundidee gleich in mehrere Städte trug.

Schnell ein Stammpublikum gefunden

Inzwischen ist „Melange“ an 18 Spielstätten zwischen Castrop-Rauxel und Warendorf zu Gast. „Als das Café im Kunstmuseum dann vor Jahren geschlossen wurde, sind wir umgezogen in den Süden der Stadt. Ins Café Meißner an der Ahstraße. Auch dort haben wir schnell ein Stammpublikum gefunden.“

Melange-Geburtstagsrevue im Maritim

„Witzig war der Moment, als wir einen „Melange“-Tag auf dem Kulturkanal veranstaltet haben und Stefan Keim gegen den lauten Dieselmotor des Schiffes anschreien musste, um überhaupt gehört zu werden“, erinnert sich Thomas Eicher. Auch der Moment, als ein Künstler auf dem Weg zur Lesung wegen des Sturms „Kyrill“ auf halber Strecke steckenblieb, ist unvergessen: „Er hat dann sein Programm in der Bahnhofshalle von Castrop-Rauxel den gestrandeten Fahrgästen präsentiert“, erzählt Ellen Stramplat.

Anekdoten wie diese, aber auch ein Querschnitt durch die Highlights der vergangenen zehn Jahre und brandneue Beiträge sollen bei der „Geburtstagsrevue“ für Melange im Mittelpunkt stehen, die am kommenden Sonntag, 29. Juni, ab 11 Uhr (Einlass 10 Uhr) im Maritim am Stadtgarten 1 starten soll.

Mit dabei sind Stefan Keim, Kriszti Kiss, Martin Brödemann, Sabine Paas, Dieter Treeck und natürlich Thomas Eicher und Ellen Stramplat, die sich eine ganz besondere Geschichte ausgedacht haben.

Inzwischen ist auch das Café Meißner Geschichte – und „Melange“ ist erneut umgezogen: Die Veranstaltungen finden nun regelmäßig im Maritim-Hotel am Stadtgarten statt. In ähnlich gemütlicher Atmosphäre wie zuvor. „Wir haben hier den Vorteil, dass wir unser kulinarisches Angebot jeweils dem Programm des Abends anpassen können“, erklärt Maritim-Direktor Jochen Rönisch, selbst bekennender „Melange“-Fan.

Und was macht die Besonderheiten dieses Formates aus? „Ich finde diese Mischung aus Lyrik, Geschichten und Kabarett sehr spannend“, sagt die Gelsenkirchenerin Ellen Stramplat, die zweite Vorsitzende des Melange-Vereins ist.

Außergewöhnliche Momente

Und auch, wenn die Zuschauerschar im Maritim bislang etwas spärlicher vorbeischaut als zuletzt im Café Meißner, ist man sich sicher, „Melange“ auch in Gelsenkirchen auf sichere Zukunftsbeine stellen zu können. „Wir können ja bereits auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken“, betont Thomas Eicher. Und erinnert sich gemeinsam mit Ellen Stramplat an die außergewöhnlichen Momente der Melange-Dekade, zu denen Lesungen mit Licht- und Sound-Effekten und eine Schiffstour auf dem „Kulturkanal“ zählen.