Gelsenkirchen. . Ein Fußball-Fan fand nach dem Spiel seiner Braunschweiger Eintracht am 22. März bei Schalke 04 sein Auto nicht wieder. Er fuhr nach längere Suche entnervt heim. Nun brachten ihn WAZ und Polizei auf die richtige Spur. Sein blauer Skoda steht noch in Buer.
Rudolf S. ist Braunschweig-Fan von Jugend an. Auch wenn er längst im Main-Taunus-Kreis wohnt – die Liebe zu seinem Club hat sich gehalten, seit er als 13-Jähriger erstmals in der alten Heimat ins Stadion ging. „Dass die danach jahrelang in der Regional- und Oberliga rumgurken, war nicht abzusehen.“
Nun spielt Eintracht Braunschweig diese Saison erstmals seit 1985 wieder 1. Bundesliga. Und das führt für Rudolf S. zu erhöhter Reisetätigkeit. Als Fan begleitet er seine Braunschweiger zu fast jedem Auswärtsspiel. Am 22. März führte ihn der Spielplan in die Veltins-Arena. S. reiste mit seinem blauen Skoda Fabia, Baujahr 2012, an, fand irgendwo am Straßenrand eine freie Parklücke und beeilte sich, um ins Stadion zu kommen. „Vor den Spielen bin ich immer etwas in Hektik“, sagt er „Ich will früh in den Stadien sein, weil ich dann noch immer unsere Fahne im Fanblock aufhänge.“ Gesagt, getan, gefeiert. Trotz Auswärtsklatsche. 1:3 unterlagen die Braunschweiger den Schalkern. Braunschweig blieb Liga-Schlusslicht. Bundesligaalltag mit großer Kulisse eben. Das Nachspiel beschäftigte S. allerdings wesentlich länger. Der 51-Jährige fand sein abgestelltes Auto nicht wieder.
Auf der Hutablage liegt ein Eintracht-Kissen
S. blieb über Nacht in Gelsenkirchen. „Am nächsten Tag hab ich stundenlang noch mal alles abgesucht. Ich hab’ mir sogar ‘ne Blase gelaufen“. Entdeckt hat er seinen Wagen allerdings nicht. „Das ist zwar peinlich, aber passiert halt“, hält er fest. Er trat damals die Heimfahrt irgendwann entnervt mit der Deutschen Bahn an. „Da ich derzeit in Berlin arbeite, fehlt mir im Moment die Zeit zur Suche“ schreibt S. gut zwei Wochen nach dem für ihn so verlustreichen Spiel-Ausflug nach Gelsenkirchen, als er sich an die WAZ mit Bitte um Suchhilfe wendet. „Ich weiss nur noch, dass in der Nähe von meinem Parkplatz ein Schild war, auf dem die Entfernung zur Veltins-Arena mit 1,8 km angegeben wurde.“ Seine Fahndungsbeschreibung ist da schon detaillierter. Sein Auto, findet S., mache ihn „klar verdächtig als Braunschweig Supporter. Auf der Hutablage liegt ein Eintracht-Kissen und ein blauer Zylinder. Das hintere linke Seitenfenster ist mit der Aufstiegskrone aus 2013 beklebt.“
Nun, an die amtlichen Freunde und Helfer hatte sich der Braunschweig-Fan nicht gewandt. Die hätten ihn wohl recht schnell zum Ziel geführt. Die WAZ-Anfrage bei der Gelsenkirchener Polizei am Blitzmarathon-Tag brachte zügig einen „Ermittlungserfolg“. Nach gut einer Stunde konnte Polizeisprecher Johannes Schäfers Vollzug melden: „Einer Streife war das Fahrzeug bereits aufgefallen. Es steht halb auf dem Gehweg und hat wohl auch schon ein Ticket.“
Rudolf S. weiß nun den genauen Standort. Er will in Kürze zum zweiten Mal ins Revier kommen. Und diesmal im Auto heimfahren.