Gelsenkirchen. Der Konzernumsatz 2013 wurde auf 1163 Mio. Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss beträgt 88,6 Mio. Euro. Der Vorstandsvorsitzende wertet das als „stabiles Ergebnis nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr“. Für die Wasserkunden gilt: Zum ersten Mal nach acht Jahren stieg nun der Wasserpreis an.

Der Gelsenwasser-Umsatz hat 2013 wieder locker die 1-Mrd-Euro Hürde genommen. 1 163,7 Mio. Euro wurden als Umsatzerlöse verbucht, 105,4 Mio. Euro (plus 10 %) mehr als im Jahr zuvor. Immerhin 88,6 Mio. Euro blieben als Jahresüberschuss 2013, rund sieben Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Dennoch spricht der Vorstandsvorsitzende Henning Deters von einem „stabilen Ergebnis. Wir können damit zufrieden sein“.

Allein: Das eigentliche Kerngeschäft Wasser ist nur noch bedingt Erfolgsquelle des Unternehmens. Zwar stieg der Absatz um 7,3 Mio. auf 246,7 Mio. Kubikmeter durch neu erschlossene Absatzmärkte und damit eine höhere Nachfrage im Industrie- und Kraftwerksbereich. Doch das Ergebnis gründet sich laut Deters „wesentlich auf unsere Aktivitäten auf dem Gas- und Strommarkt sowie die erfreuliche Entwicklung unserer Beteiligungen und Betriebsführungen.“ Rund 80 sind es mittlerweile, davon 19 Stadtwerkebeteiligungen. Haltern und Castrop-Rauxel kamen im letzten Jahr dazu. Dass Gelsenwasser gerade in Gelsenkirchen bei der Stadtwerke-Lösung außen vor blieb, habe Deters durchaus „weh getan. Aber wir respektieren die Entscheidung“ – und damit sei das Thema auch durch.

180 Mio. Euro fließen in elf Wasserwerke

Zum 1. Januar 2014 wurde der Wasserpreis angepasst. Der Mengenpreis stieg pro 1000 Liter von 1,5622 auf 1,8083 Euro – macht hochgerechnet 25 statt 22 Cent für den Tagesverbrauch von 122 Litern pro Person, so Vorstand Dirk Waidner. Acht Jahre lang hat Gelsenwasser den Trinkwasserpreis stabil halten können, dies sei nun „auch unser Maßstab“ für die Zukunft.

Rund 180 Mio. Euro investiert Gelsenwasser bis 2019 in elf Wasserwerke längs der Ruhr, um die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dass sie durch Chemieeinsatz leiden kann, war einmal mehr Thema – bei der laufenden Fracking-Diskussion ebenso wie nach Verunreinigungen im Halterner Stausee, aus dem auch halb Gelsenkirchen „trinkt“ . Für Deters gilt rund um die Ruhr und auch in den Wassereinzugsgebieten des Münsterlands: „Vorfahrt für Trinkwasser.“ Zudem will er für jede Bohrung eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung sowie klare Regeln, was mit den riesigen Mengen kontaminierten Wassers passieren“ solle, die beim Fracking anfallen.

Aktion „Joblinge“ bietet Berufsperspektiven

Die Wertschöpfung für die Region beziffert Gelsenwasser – unter anderem durch vergebene Aufträge – mit rund 640 Mio. Euro. Auch beim Sponsoring bleibt der Konzern ein gehörigerAktivposten – gefördert werden z. B. Bildung und Kultur. 2013 wurden für 319 Schul-Projekte 390.000 Euro abgerufen. Perspektiven auf einen Ausbildungsplatz will die Aktion „Joblinge“ bieten. Am 2. April wird die Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße eingeweiht.

Gebündelt werden Dienste und Angebote am Standort Gelsenkirchen: Ein Kompettenzzentrum Abwasser entsteht am Betriebshof: Bis 2015 ziehen AGG und Gelsenkanal zur Willy-Brandt-Allee.

Fünf Zahlen zum Schluss: 25 neue Stellen wurden in der Region geschaffen. 1694 Mitarbeiter hatte der Konzern bundesweit Ende Dezember. 115 mehr als im Vorjahr. 59 Auszubildende hat Gelsenwasser derzeit, 20 % mehr als noch im Vorjahr.