Gelsenkirchen. An der Vermarktung der Grundstücke rund um die ehemalige Kinderklinik am Standort Westerholter Straße hängt auch die Entwicklung längs der Bochumer Straße. Mit dem Grund-Erlös soll dort der Stadtumbau vorangetrieben werden. Das Ziel hüben wie drüben: die Quartiersentwicklung.
Rund zehn Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Bochumer Straße in Ückendorf und dem Gelände der 2007 aufgegebenen Kinderklinik an der Westerholter Straße. Dennoch gibt es enge Verknüpfungspunkte zwischen beiden Bereichen: Hier soll die Revitalisierung eines in Teilen arg gebeutelten Stadtteils mit einer Wohnumfeldverbesserung längs der Bochumer Straße voran getrieben werden, dort – ökologisch wertig – im grün-gediegenen Umfeld ein neues Wohnviertel entstehen.
Hüben sollen Schrottimmobilien erworben und abgerissen werden, drüben mit städtischen Grundstückserlösen die Finanzbasis für diese Stadtteilentwicklung geschaffen werden. Die extra gegründete Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) ist danach maßgeblich auf Mittelzuflüsse aus dem Norden angewiesen. Mit 16 Mio. € wurde gerechnet. Doch bislang stockt der „Zahlungsverkehr“ – und das stößt CDU-Fraktionschef Werner Wöll auf. Beide Projekte stehen am Mittwoch im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss (16 Uhr, Raum Cottbus, Technisches Rathaus Buer) auf der Tagesordnung. Wöll will sie hier thematisch verbinden.
Siegerentwurf "nicht unbedingt marktgängig"
„Der Gründungsbeschluss für die Stadterneuerungsgesellschaft ist vom 17. März 2011. Das ist drei Jahre her und eine relativ lange Zeit für das, was bisher dabei herausgekommen ist", sagt der CDU-Politiker und betont: „Da muss deutlich mehr Drive rein.“ Wobei: der strategische Masterplan für die Neuaufstellung im Süden steht weitgehend. Ein Kreativquartier soll bekanntlich entstehen, die Heilig Kreuz Kirche zum zentralen Veranstaltungsort des Stadtteils werden, eine Kindertagesstätte ebenso wie die Glückauf-Grundschule und ein Integrationszentrum neu entstehen. Vieles ist bislang nicht mehr als kühne Planung und Zukunftsvision. Konkret ist dagegen der Bau des neuen Justizzentrums. Bis Ende 2015 soll es stehen und Ankerfunktion für die weitere Entwicklung an der Bochumer Straße haben.
Zu zäh läuft dagegen aus CDU-Sicht die Entwicklung für das „Waldquartier an der ehemaligen Kinderklinik“, zu der es in der Sitzung einen Sachstandsbericht der Verwaltung geben wird. „Wir haben immer noch keinen Bebauungsplan für das Gelände“, kritisiert Wöll. Entsprechend ziehe sich die Vermarktung. Weiterer Knackpunkt aus Sicht der CDU: Der 2012 präsentierte Wettbewerbssiegerentwurf für die Entwicklung des Wohngebiets sei „nicht unbedingt marktgängig“. Große Teilflächen, die bebaut werden sollen, gehören zudem noch Privatpersonen. Acker wird zu Bauland. Die Wertschöpfung, glaubt Wöll, zahle sich zumindest nicht für die SEG aus.