Gelsenkirchen. Der Prozess um die Einbrecher, die im Juni 2009 einen Safe aus einem Gladbecker Büro stahlen und diesen anschließend im Rhein-Herne-Kanal versenkten, beginnt nun vor dem Essener Landgericht. Anstatt der erwarteten Beute, fanden sie nur ein bisschen Bargeld, Autoschlüssel und Fahrzeugbriefe vor.
Dumm gelaufen: Da versäumten die Einbrecher es tatsächlich einen Teil der Beute, zwei Mercedes-Kraftfahrzeugbriefe, aus einem kleinen Safe zu nehmen, ehe sie ihn im Rhein-Herne-Kanal entsorgten. Beherzt sprang einer der Täter des Nachts in den Kanal, um den Tresor zu bergen und das Versäumte nachzuholen.
Ein Gelsenkirchener (35) gehörte zu den fünf Einbrechern, die im Juni 2009 den Safe aus einem Büro in Gladbeck gestohlen hatten. Er steht seit nun unter anderem wegen Diebstahls vor dem Essener Landgericht. Die zu den Briefen passenden Autos fanden die Einbrecher übrigens nicht.
Stets die gleiche Masche
Der 35-Jährige gehörte laut Anklage zu einer Gruppe von bis zu fünf Tätern, die in wechselnder Beteiligung im Zeitraum 2009 bis 2012 meist in Gelsenkirchen bevorzugt in Ladenlokalen stahlen. Dabei hatten sie stets die gleiche Masche: Zwei Leute versuchten die Mitarbeiter abzulenken, andere kümmerten sich um Beute. Spirituosen, Tabak, gerne auch Bargeld aus unverschlossenen Schubladen in den hinteren Büroräumen.
„Das wird ein guter Samstag“, freute sich der drogensüchtige Gelsenkirchener damals auf viel Geld für Kokain aus dem Gladbecker Tresor. Hatte man doch einen Tipp bekommen, 25.000 bis 30.000 Euro sollten darin zu finden sein. Enttäuschung pur stand am Ende: Es war „nur ein bisschen Bargeld“, zwei Autoschlüssel und die Briefe. Inzwischen ist der 35-Jährige von den harten Drogen abgekommen und raucht „nur noch“ seinen täglichen Joint.
„Wissen Sie noch, wie Sie das Geld immer aufgeteilt haben“, möchte Richterin Luise Nünning wissen. „Gerecht“, antwortet der Angeklagte kurz und knapp, räumt dann aber ein: „ Manchmal habe ich auch den Löwenanteil genommen.“
Der Prozess wird fortgesetzt.