Gelsenkirchen. . Die Klasse von Kunstprofessorin Ayse Erkmen aus Münster stellt Werke im Kunstmuseum Gelsenkirchen aus

Zwei Bilder, bei denen man alles doppelt sieht, eine Installation mit Einweg-Kameras und wundersame Fensterrahmen aus Transparentpapier: Am Freitag, 14. Februar, eröffnet der Kunstverein Gelsenkirchen in der Alten Villa des Kunstmuseums an der Horster Straße 5-7 um 19 Uhr die Ausstellung „Doppeltgemoppelt“ mit Werken von Studenten der Kunstakademie Münster.

Die 19 ausstellenden Künstler haben dabei eines gemeinsam: Sie sind alle Studenten der türkisch-deutschen Künstlerin und Professorin Ayse Erkmen, die sich mit ihren ungewöhnlichen Skulpturen und Installationen einen internationalen Ruf geschaffen hat.

Kreativität und Ideenreichtum

Kunsthochschulen reißen sich um die Mittfünfzigerin, die 2012 zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin berufen wurde - 2011 bekam die Kunstakademie Münster den Zuschlag, nachdem Ayse Erkmen dort zwei Semester als Gastprofessorin gewirkt hatte. „Hier in Gelsenkirchen hat sie zuvor schon mit einer Klasse ausgestellt, und als wir sie 2013 wieder gefragt haben, hat sie ganz spontan zugesagt“, erzählt Ulrich Daduna, der Vorsitzende des Kunstvereins.

Welchen Einfluss die Kunst und die Herangehensweise der Professorin an ihre Werke auf das Schaffen ihrer Studenten hat, das zeigt die Ausstellung „Doppeltgemoppelt“ beispielhaft: Hier ist kein Werk wie das andere, Videoinstallationen reihen sich an Skulpturen und Ölgemälde - es geht um Kreativität und die Umsetzung von Ideen, nicht um das Arbeiten nach einem vorgefertigten Schema.

So lassen sich im Untergeschoss der Alten Villa bunte Keramikobjekte von Yoora Parks neben einer Klangbox finden. Im Nebenraum bleibt das Auge des Betrachters auf einer quadratischen Gitarre mit zwei Griffen hängen, die Jihun Song dort aufgestellt hat.

"Selbstporträts" aus Radarfallen

Melanie Bispring scheint mit ihrer Arbeit „Spirit 100“ den markanten Bodenbelag der Villa eingefangen und eingefärbt zu haben - was allerdings Zufall ist, denn die meisten dieser Arbeiten waren bereits für die traditionelle Jahresausstellung an der Kunstakademie konzipiert worden, sind also „Doppeltgemoppelt“ hier ausgestellt.

David Rauer hat eine ungewöhnliche Klangskulptur beigesteuert, mit Trichtern, Äxten und Pickeln. Jonas Hohnke will mit Eimern den Müll der Besucher sammeln und zeigt zudem „Selbstporträts“, die aus Radarfallen stammen. Anne Staab hat die Eckbank einer Bahnhaltestelle mit Bleistift abgepaust - und Ayse Erkmen aus Namens-Etiketten einen Wuschel gefertigt. Es gibt also viel zu entdecken bei „Doppeltgemoppelt“.

Die Ausstellung wird am Freitag, 14. Februar, um 19 Uhr von Bürgermeister Klaus Hermandung eröffnet, Kunstprofessor Dr. Georg Imdahl aus Münster gestaltet die Einführung. Folgende Künstler sind mit Arbeiten vertreten: Melanie Bisping, Stephanie Gudra, Jiwon Han, Jonas Hohnke, Anselm Kotschi, Jaroslaw Kudla, Kitty Langton, Sun-Hwa Lee, Esther Mittermeier, Yoora Park, David Rauer, Stephanie Regenbrecht, Kachina Schanz, Jihun Song, Anne Staab, Dino Steinhof, Birgit Wichern, Sophie Wilberg Laursen und Samuel Treindl. Die Werkschau ist bis zum 23. März an der Horster Straße zu sehen.