Essen/Gelsenkirchen. Sie kamen maskiert, bewaffnet mit einem Baseballschläger und schlugen den Gelsenkirchener in seiner Wohnung an der Herzogstraße brutal zusammen. Eineinhalb Jahre danach müssen sich seit Dienstag eine 55-jährige Gelsenkirchenerin und ein 37-Jähriger aus Bad Breisig vor der II. Essener Strafkammer verantworten.

Sie kamen maskiert, bewaffnet mit einem Baseballschläger und schlugen den Gelsenkirchener in seiner Wohnung an der Herzogstraße brutal zusammen. Eineinhalb Jahre danach müssen sich seit Dienstag eine 55-jährige Gelsenkirchenerin und ein 37-Jähriger aus Bad Breisig vor der II. Essener Strafkammer verantworten.

Dass sie nun vor Gericht stehen, haben sie einem ihrer Komplizen zu verdanken. Der 34-Jährige wurde im vergangenen Sommer vor dem Essener Schwurgericht wegen versuchten Mordes und Brandstiftung verurteilt.

Damals hatte er offenbart, wer bei einem Überfall am 2. August 2012 alle unter den Masken steckte. Sie hätten Cannabis, Viagra und Bargeld rauben wollen, hatte er ausgesagt, ohne vorher für diesen brutalen Raubüberfall verdächtigt worden zu sein.

Die jetzt angeklagte Marion T. weist die Vorwürfe allerdings zurück. Laut Anklage hatte sie das spätere Opfer, das sie gut kannte, am 2. August 2012 besucht und ihren Mittätern vorher einen Nachschlüssel für die Wohnungstür gegeben. Von ihr sollte auch der Tipp stammen, dass das Opfer an diesem Tag viel Bargeld in der Wohnung hätte und unter dem Couchtisch ein Baseballschläger liege.

Screammasken und Sturmhauben

Vor Gericht beharrt sie darauf, dass das alles nicht stimmt. Sie sei selbst überrascht gewesen, als die maskierten Männer in die Wohnung eindrangen, sagt sie am Dienstag. Mit Scream­masken und Sturmhauben verbargen sie ihre wahre Identität.

Zu viert schlugen sie auf den ahnungslosen Wohnungsinhaber ein. Zwei hielten ihn fest, die anderen schlugen mit Stangen und einem Holzstuhl auf ihn ein, trafen oft sein Gesicht. Danach durchsuchten sie seine Wohnung und nahmen zwei Handys und zwei Sofakissen mit, in denen 120 Gramm Marihuana versteckt waren.

Während die Angeklagte bestreitet, räumt der Mitangeklagte Thilo S. die Vorwürfe zum Großteil ein und belastet auch seine mutmaßliche Komplizin. Sie ist der Justiz nicht unbekannt. Die seit langer Zeit drogenabhängige Frau ist mehrfach verurteilt worden, zuletzt im April 2013 vom Landgericht Essen zu drei Jahren und zwei Monaten Haft. Auch da ging es um Körperverletzung, ihre Opfer waren oft Männer.