Gelsenkirchen. Marie-Luise Marjan ist besser bekannt unter dem Namen „Mutter Beimer“ aus der Lindenstraße. Am Samstag signierte Marjan im WAZ-Leserladen ihr neues Buch und kümmerte sich herzlich um ihre Fans. Eine Überraschung war da nicht ausgeschlossen.

Die goldenen Zeiten, in denen die Lindenstraße ganz Fernsehdeutschland vor den TV-Geräten fesselte, sind vorbei. Zur Signierstunde von „Mutter Beimer“ alias Marie-Luise Marjan kamen nur ein paar Dutzend neugieriger Fans. Umso herzlicher kümmerte sich die 73-Jährige persönlich um jeden Besucher, nahm sich Zeit für einen Plausch über alte Zeiten und signierte fleißig ihr neues Buch „Kindheitsträume“. Eine Begegnung aber hätten sich auch die Drehbuchautoren der Lindenstraße nicht besser ausdenken können.

Der Besuch der beliebten Schauspielerin im Leserladen der WAZ an der Ahstraße war nämlich besonders für Edith Koll eine Überraschung. Die Gelsenkirchenerin und Marie-Luise Marjan sind ein Jahrgang und haben die Kindheit zusammen in Hattingen verbracht.

„Mein Gott, wie lang ist das her“, fragt Marjan die Freundin ungläubig. Koll hat die Antwort parat: „Das letzte mal haben wir uns auf einer Goldhochzeit gesehen, da waren wir 16 oder 17 Jahre alt.“ Damals begann die Karriere der Schauspielerin, der erste TV-Auftritt folgte mit 19. „Ich kam zufällig vorbei und habe die Werbung für das Buch gesehen“, freut sich Koll über die glückliche Fügung. Die 73-Jährige gehört zum Verwandtenkreis von Marjans Adoptiveltern. Marjan: „Ich freue mich immer, wenn bei Gelegenheiten wie heute ganz plötzlich alte Bekannte auftauchen.“

TV-Zuschauer gehören zur Familie

Ansonsten läuft das mit der Bekanntheit nur in eine Richtung. „Man hat das Gefühl als würde man sich Ewigkeiten kennen“, schmunzelt Susanne Saghian. Die 48-Jährige ist eingefleischter Lindenstraßen-Fan seit der ersten Stunde und hat auch ihre Familie mit dem Virus infiziert. „Wir sind jeden Sonntag dabei und gehören quasi zur Familie Beimer.“ Das Buch „Kindheitserinnerungen“ hat sie natürlich direkt gekauft und mit einer Widmung versehen lassen. „Das wird ein Weihnachtsgeschenk, für wen wird natürlich nicht verraten.“

Als Weihnachtsgeschenk preist Marjan ihr mittlerweile viertes Buch auch immer wieder bei den Kunden des Leserladens an und beweist großes Verkaufstalent. Sie ist sich nicht zu Schade, auch vor dem Laden mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und so das Eis zu brechen. „Die Leute im Rheinland kommen direkt rüber, auf die Menschen im Ruhrgebiet muss man zugehen“, weiß die beliebte Schauspielerin.

Auf seiner täglichen Runde durch die City kommt sie auch mit Richard Graf ins Gespräch. „In den 80er Jahren habe ich oft die Lindenstraße geguckt, heute eher selten“, so der 62-Jährige. Er unterhält sich gern mit Menschen in der Stadt. Da ist die bekannte Schauspielerin eine schöne Abwechslung. Sein Urteil: „Frau Marjan hat einen sehr netten Charakter.“