Gelsenkirchen. Im Sozialausschuss war LWL-Sozialdezernent Matthias Münning zu Gast. Und wurde dabei auf die aktuelle Nachricht von der Schließung der Gewürzmanufaktur Fortkamp & Wiegers angesprochen. Ein Betrieb, in dem fünf der einst zehn Mitarbeiter integrative Beschäftigungsverhältnisse hatten.

Rund 1250 Arbeitsplätze für Menschen mit Einschränkungen hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe 2012 in Gelsenkirchen finanziert, 1095 davon in Werkstätten.

Das Zahlendetail aus dem Vortrag von LWL-Sozialdezernent Matthias Münning im Ausschuss für Soziales und Arbeit passte zur aktuellen Nachricht über die Schließung der Gewürzmanufaktur Fortkamp & Wiegers im Süden der Stadt. Immerhin fünf der zehn Mitarbeiter hatten eine integrative Beschäftigung. . .

"Über jeden einzelnen Menschen unsere Hand"

Ausschussvorsitzender Lutz Dworzak (SPD) hakte im Anschluss an Münnings Referat nach. „Wir gehen davon aus, dass der LWL, bevor die Förderung eintritt, den Betrieb prüft?“ Was dieser bestätigte. „Es ist nicht gut, wenn so etwas schief geht.“ Münning hatte die Manufaktur mit der seinerzeit gerade fein gemachten Mühle vor zwei Jahren mit Staatssekretär Wilhelm Schäffer besucht. Man habe sich seinerzeit schon gefragt, „ob das mit dem Großkunden klappt“. Aber man könne nicht alles vorhersagen, spielte Münning darauf an, dass zitierter Großkunde nun abgesprungen ist, „obwohl wir alle sehr optimistisch waren“. Der LWL-Sozialdezernent betonte allerdings: „Wir haben über jeden einzelnen Menschen unsere Hand. Sie haben eine Rückkehrgarantie.“ Jedenfalls die Beschäftigten in integrativen Arbeitsverhältnissen.

Deren Zahl werde in Zukunft weiter steigen, das hatte Münning zuvor in seinem allgemeinen Beitrag über Perspektiven der Hilfen für Menschen mit Behinderungen festgestellt. Aktuell fördert der Landschaftsverband in Gelsenkirchen 793 Menschen im Bereich stationäres Wohnen und 703 Menschen mit ambulantem Betreuungsbedarf. 1095 Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen partizipieren ebenso von der LWL-Förderung wie 244 Kinder mit Handicap in Tageseinrichtungen.