Gelsenkirchen. . Gelsenkirchen. Deutschlands Schlagersternchen trafen sich am Samstag zu „Malle auf Schalke“ im Berger Feld. Der selbstgekrönte König von Mallorca, Jürgen Drews, spielte weit nach Mitternacht die Halle leer.

Malle ist nur einmal im Jahr? Von wegen. Am Samstag hat die Emscher-Lippe-Halle eine originalgetreue Kopie des Ballermanns abgegeben. Vor 5000 Fans gaben sich zehn Schlagersternchen auf der Bühne die Klinke in die Hand und lieferten einen achtstündigen Musikmarathon. Vor allem Michael Wendler und Olaf Hennig brachten die Massen bei „Malle auf Schalke“ zum Kochen.

„Wir sind voll bis unters Dach“, freute sich Veranstalter Markus Krampe über die Premiere und gab eine unfreiwillige Steilvorlage auf den Gemütszustand einiger Gäste. „Die Leute in Gelsenkirchen können super feiern, sie trinken viel, aber es ist alles ruhig“, lobte Krampe, der nach kurzer Pause wieder Manager von Michael Wendler ist, die friedliche Stimmung.

Sein Schützling war es auch, der kurz nach Mitternacht für den Höhepunkt des Abends sorgte. Mit Drei-Tage-Bart und Ledermantel, garniert mit zwei Tänzerinnen, gab er nicht nur Hits wie „Nina“ oder „Sie liebt den DJ“ zum Besten, sondern auch die neue Single „Unser Zelt auf Westerland“. Obwohl die Scheibe erst 2014 auf den Markt kommt, zeigten sich Männlein und Weiblein im Publikum gleichermaßen textsicher. Der nächste Erfolg scheint „dem Wendler“ sicher.

Olaf Henning singt alte Hits von Ibo

Ein Heimspiel feierte Wendlers „Kollege“ Olaf Henning. Über den Boulevard tauschen die Stars der Szene in schöner Regelmäßigkeit Nettigkeiten aus. Samstag spielte die Fehde keine Rolle. Auch Henning hatte seine Hits im Gepäck, holte das Lasso raus, sang aber auch Lieder des verstorbenen Ibo. Songs wie „Ibiza“ oder „Bungalow in Santa Nirgendwo“ kommen auch nach fast 30 Jahren beim Publikum an. Jüngst hat Henning eine CD mit Ibo -Stücken eingespielt.

Die Kölner Stimmungsmacher Willi Herren (Ex-Lindenstraße) und Tim Toupet (eigentlich Friseurmeister) brachten die Fans mit überschaubaren Songtexten auf Betriebstemperatur. Dass der Nachwuchs im Schlager-Business bereit steht, zeigten Norman Langen und Anna-Maria Zimmermann. Beide stammen aus dem Talentschuppen von „Deutschland sucht den Superstar“. Erfrischende Abwechslung zu den wummernden Bässen lieferte Sandy Wagner. An der Akustikgitarre sang er zum Beispiel „Country Roads“.

Am Ende der Partynacht blieb Jürgen Drews nur der Job als Rausschmeißer. Um kurz nach Eins wären Titel wie „Finger im Po - Mexico“ oder „Zeig doch mal die Möpse“ wie bestellt gewesen. Der wegen eines TV-Auftritts verhinderte Mickie Krause wurde aber kurzfristig von „Onkel Jürgen“ vertreten. Ob es am gelangweilt wirkenden Drews lag oder am müden Publikum: Nach dem „Bett im Kornfeld“ verließen viele die Halle, den „König von Mallorca“ bekamen um kurz vor zwei nur noch ein paar Hundert Besucher mit.