Gelsenkirchen..

„Papiercollagen“ ist die Ausstellung mit Werken von Angelika Herker in der Werkstatt an der Hagenstraße 34 betitelt. Natur und Naturerfahrung leiten die Hattinger Künstlerin in ihrem Schaffen. Für die Ausstellung hat sie aus ihrem reichhaltigen Werk Arbeiten ausgewählt, die sich mit dem Thema Wasser- und Baumlandschaften beschäftigen. „Mein Ziel ist, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf kleine Strukturen in der Natur zu lenken“, sagt die Künstlerin.

Ihre Beobachtungen in der Natur hält Angelika Herker in Skizzen fest, die sie als „kleine Tagebuchblätter“ bezeichnet und die ihr später, im Atelier, Anregungen für ihre Arbeiten liefern. Dabei distanziert sie sich weitgehend vom Naturvorbild und schafft autonome Kunstwerke. Ihre Collagen aus Büttenpapier „fühlen sich an wie Kissen“, schwärmt Wolfgang Ulrich, Vorsitzender der Werkstatt e.V.. Einige Arbeiten sind in Glaskästen installiert. Nicht nur, um die filigranen Werke zu schützen, durch den Glaskasten entsteht auch ein besonderer Schattenwurf.

Arme Materialien

Angelika Herkers Arbeitsmaterialien sind Büttenpapier, Filz- und Wellpappe sowie Recycling-Papier. „Arme Materialien“, die den Ausgangspunkt für die Collagen aus gerissenem („in der Natur gibt es keine glatten Schnittkanten“, so Herker), z.T. farblich gestalteten Papieren darstellen. So entstehen Werke, in denen vertikale und horizontale Strukturen formbestimmend sind. Ihre Werke sind so eine Mischung aus Naturabbild und Stimmungsmoment. Ein Windhauch, der über eine Wasserfläche streicht, so dass sich die Oberfläche kräuselt, steht für eine Collage aus Pastellkreide und Tempera auf Transparentpapier.

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Herker verwendet keine Öl-, sondern stumpfe Acrylfarben, um die Farbe der Natur wiederzugeben. Arbeiten wie die Zyklen „Baumlandschaften“ und „Wasserlandschaften“ verfolgen ein meditativ gestimmtes Naturkonzept, das äußerst beruhigend auf den Betrachter wirkt. Im hektischen Trubel der Stadt lohnt also ein Abstecher in die Werkstatt.