Gelsenkirchen. . Im Rahmen der Aktion “WAZ öffnet Pforten“ konnten 15 Leser hinter die Kulissen der Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen schauen. Eine exklusive Führung durch die Alaska-Welt, eine von den drei Welten des Zoos, ermöglichte den Lesern eine Bärenfütterung und den Einblick in eine faszinierende Tierwelt.

Elchbulle Krümel hat seine 800 Kilo Körpergewicht in den Staub geworfen. Genüsslich liegt er dort auf dem Boden, seine Kiefer mahlen auf Grünzeug herum, während hunderte Augen auf ihn gerichtet sind. Aber das stört Krümel nicht, als Bewohner der Zoom-Erlebniswelt ist er das gewöhnt. 15 unserer Leser durften ihm und seinen Nachbarn in der Alaska-Welt im Rahmen der Aktion „WAZ öffnet Pforten“ ganz nah kommen, hinter die Kulissen des Zoos schauen – und sogar die Bären füttern.

Schildkröten hinein geschmuggelt

Mitarbeiter Simon Funck lotst die Gruppe durch Alaska, eine der drei Welten des Zoos. „Heute gehen wir die Runde in umgekehrter Richtung“, sagt er und führt die Teilnehmer durch den Ausgang. Erster Halt: Die Brücke über einer Wasserfläche, die als natürliche Begrenzungen zwischen den Gehegen dienen. „Die meisten Tiere sind wasserscheu, daher funktioniert das sehr gut“, weiß der Mitarbeiter.

Leser Manfred Trojahn ist begeistert: „Ich kenne noch den Ruhrzoo, da waren die Gehege eng. Heute haben sie hier große Auslaufflächen – das ist viel artgerechter.“ Das Wasser und die dichte Bepflanzung ziehen aber auch überforderte Tierbesitzer an: „Manche Besucher schmuggeln ihre Schildkröten in Rucksäcken hinein und setzen sie hier aus.“ Für solche Fundtiere gebe es eine Auffangstation im Zoo.

Von Ottern und Wölfen

Weiter geht’s zu Elchbulle Krümel. Der hat schwer unter seinem Geweih zu tragen. Und es wird noch weiter wachsen. „Bis zu einer Spannweite von zwei Metern.“ Vorbei an den Kanadischen Fischottern, die sich gerade im Gras raufen. „Was machen die da?“, fragt die achtjährige Carlotta, die mit ihrer Mama Anja Felderhoff teilnimmt. „Die toben“, erklärt Simon Funck. „Das ist das Besondere an Ottern – dass sie Dinge zum Spaß tun, das ist in der Natur selten.“

Die Wölfe machen Siesta und liegen dösend im Schatten – geheult wird heute nicht. „Das tun sie in Gefangenschaft generell selten, weil sie hier keine Reviere abstecken müssen“, erklärt Funck. „Außer im Wuppertaler Zoo“, schmunzelt der Lotse. „Dort heulen nämlich die Sirenen der benachbarten Feuerwache. Das fordert die Wölfe heraus.“ Weiter zieht die Gruppe zu Antonia, der zwergwüchsigen Eisbärin und ihren Artgenossen Bill und Lara. „Die beiden sind unsere Hoffnungsträger in Sachen Nachwuchs“, verrät Funck. Doch im Moment sieht es im Gehege nicht nach Kuschelstunde aus: Während Lara in der hinteren Ecke schläft, kratzt sich Bill vor der Scheibe den Pelz.

Die teuersten Tiere im Zoo

Aktiver geht es dagegen bei den Robben zu. „Insgesamt 22 Seehunde leben hier.“ Sie sind im Unterhalt die teuersten Tiere des Zoos – schließlich verschlingen sie bis zu acht Kilogramm Fisch am Tag. Wo der lagert, dürfen sich die Besucher hinter den Kulissen anschauen. Simon Funck führt die Gruppe durch ein Tor in der Felsenwand und ins Futterhaus hinein. In Wannen tauen dort Makrelen und Heringe aus Eisblöcken auf. Im begehbaren Kühlschrank lagert auch das Obst für die Bären.

Simon Funck greift sich einen Eimer mit Äpfeln und Brot und führt die Gruppe weiter zu Kolja und Juri, den Kamtschatkabären. Die liegen faul auf der Wiese. Doch ein Ruf und die Bären springen auf. Carlotta und die anderen Besucher dürfen den beiden Futter zuwerfen. Aber: „Immer in entgegengesetzte Richtungen, sonst streiten sie sich.“

Am Ende sind die Besucher fast wieder am Anfang von Alaska angekommen. Wer nun, nach 90 Minuten Rundgang, noch Kondition hat, streift weiter – durch die Steppe Afrikas oder den Dschungel Asiens.