Gelsenkirchen. Lisa Knoff bricht am 27. August für zwei Monate ans andere Ende der Welt auf. Die 21-jährige Erlerin wird im Rahmen ihres Studiums (Soziale Arbeit) Waisenkinder in der Stadt Nadi betreuen.

In ein Waisenhaus am anderen Ende der Welt zieht es Lisa Knoff (21) aus Erle. Am 27. August macht sie sich auf den Weg nach Fidschi, um dort ein Praktikum für ihr Studium zu absolvieren. Die 21-Jährige studiert im vierten Semester Soziale Arbeit an der Uni Duisburg/Essen. „Ich hatte schon immer vor, ein Auslandssemester oder ein Auslandspraktikum zu machen“, sagt die reiselustige Studentin. Die Idee von Fidschi sei allerdings ihrer Freundin gekommen. Die Duisburgerin begleitet Lisa Knoff ans andere Ende der Welt.

Neue Erfahrungen sammeln

Die Studentin aus Erle ist schon viel herumgekommen, allerdings ausschließlich in Europa. Die Fidschi-Inseln sind da schon eine ganz andere Nummer. „Ich kann mir das jetzt noch gar nicht richtig vorstellen“, sagt die 21-Jährige. Sie freue sich darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln. „Aber ich habe auch Angst, weil ich ja nicht zwischendurch einfach nach Hause fahren kann.“ Am anderen Ende der Welt ist sie in einer Gastfamilie untergebracht. Die Amtssprache der Fidschis ist Englisch, „aber eigentlich sprechen alle Fidschi“, hat sich Lisa Knoff schlaugemacht.

Einziges Waisenhaus vor Ort

15 bis 20 Kinder – vom Baby bis zum 17-jährigen Teenager – sind in dem Waisenhaus in Nadi untergebracht. Nadi ist die fünftgrößte Stadt von Fidschi und an der Westküste gelegen. Die Einrichtung ist die einzige ihrer Art auf der Inselgruppe. Lisa Knoff wird dort im Haushalt helfen, sich um die Kinder kümmern, ihnen bei den Hausaufgaben helfen, mit ihnen spielen und auch die Babys versorgen. Bevor sie jedoch in Nadi einreist, gönnen sich die 21-Jährige aus Erle und ihre Freundin noch zwei Tage Dubai und zwei Tage Auckland. Nach zwei Monaten auf den Fidschi-Inseln legen sie vor ihrer Rückkehr nach Deutschland noch 13 Tage Australien und elf Tage Thailand ein.

Ganz normale Acht-Stunden-Tage

Auch interessant

Das Praktikum läuft über die Organisation Projects Abroad. Das Unternehmen hat auch den Aufenthalt in der Gastfamilie vorbereitet. Lediglich zehn Minuten Fußweg sind es von dort aus bis zum Waisenhaus. Drei Mahlzeiten pro Tag und ganz normale Acht-Stunden-Tage erwarten Lisa Knoff, an den Wochenenden sind Ausflüge zu den einzelnen Inseln geplant. „Es gibt 332 Inseln, davon sind 110 bewohnt“, weiß die Studentin. Auf einem der Eilande wurde der Film „Castaway“ mit Tom Hanks gedreht, auch das ist ein Ziel.

Ihr erstes Praktikum im Rahmen ihres Studiums hat die Erlerin in einem Kinderheim im Stadtteil Bismarck gemacht, wo darüber entschieden wird, ob Kinder zurück in ihre Familie oder ins Heim kommen. Nicht zuletzt deshalb möchte Lisa Knoff diesbezüglich die Konzepte der so verschiedenen Länder Deutschland und Republik Fidschi vergleichen.