Gelsenkirchen. Vor 50 Jahren machte der Gelsenkirchener Dieter Romahn seinen Meister in Elektrotechnik, jetzt bekam er dafür den Goldenen Meisterbrief. Heute engagiert sich der 73-Jährige in vielen Bereichen ehremamtlich: Den Betrieb führt jetzt Sohn Ulrich.

Glückwünsche, Geschenke und natürlich der Goldene Meisterbrief machten Dieter Romahn sichtlich viel Freude bei seiner Feier im Haus Leythe. Vor allem aber stimmte das Urgestein des Elektro-Handwerks in Gelsenkirchen eines froh: „Es sind alle alten Freunde und Kollegen gekommen, die ich angerufen habe. Wir waren wirklich eine verschworene Gemeinschaft.“

Der 73-Jährige kann über alte Zeiten und neue Herausforderungen seiner Zunft spannend erzählen. 1966 ging Romahn, dessen Familie aus Ostpreußen nach Gelsenkirchen flüchtete, in die Lehre bei Duska & Lindner: „Mein Wunschberuf.“ 45 Mark bekam der Elektrotechniker im dritten Lehrjahr.

Ehrenamtlich im Einsatz für andere

Nach seinem Meister arbeitete Dieter Romahn erst in Essen, 1966 eröffnete er in Gelsenkirchen seinen Betrieb auf der Kronprinzenstraße. Auf Industriemontage und Maschineninstallationen spezialisiert, gab es für Elektro Romahn auch große Aufträge. „In Spitzenzeiten hatten wir 65 eigene Mitarbeiter und 80 befristete Kräfte. Unser größtes Projekt war mit einem Volumen von 6 Mio DM die Feldmühle in Düsseldorf, ein Papierhersteller.“

Weil es für ihn gut lief, setzte er sich viel für andere ein, ehrenamtlich: im Vorstand der Kreishandwerkerschaft, als Kreislehrlingswart, Laienrichter am Arbeitsgericht („28 Jahre“), im Bund der Vertriebenen, bei den Schützen in Erle. 1999 erhielt Romahn das Bundesverdienstkreuz, von Johannes Rau persönlich überreicht. Als er 65 wurde, hat Rohman den Betrieb seinem Sohn Ulrich übergeben. Haben es die Jungen heute schwerer als er? „Ganz bestimmt. Schon durch die ganzen europaweiten Ausschreibungen.“