Gelsenkirchen. . Das Schalker Gymnasium in Gelsenkirchen lud zum großen Stelldichein – zum jährlichen Ehemaligentreffen. In Erinnerungen schwelgen, alte Kontakte pflegen

Ein älterer Herr schaut sich am Samstagabend im Eingangsbereich um, begutachtet die Bilder, die an den Wänden hängen. Als er an dem Raum des Hausmeisters vorbeigeht, fragt er: „Wie steht es denn für Schalke?“

Ulrich Heinzelmann ist heute zu Besuch an seiner alten Schule. 1947 hat er sein Abitur am Schalker Gymnasium absolviert. „Das Gymnasium bestand so damals natürlich gar nicht. Wir hatten noch nicht einmal eine Heizung“, erinnert sich Ulrich Heinzelmann. Zum Teil hätten die Schüler Kohle zum Heizen mitbringen müssen. „Das ist eine komplett andere Welt“, so der mittlerweile 85-Jährige, der heute in der Nähe von Wesel am „schönen Niederrhein“ lebt.

Fußballspiel als Konkurrent

Währenddessen stehen Schülerinnen und Schüler verteilt in ihrer Aula. Zwei Jungs kümmern sich um die Musik im Hintergrund, ein paar Meter weiter wird noch schnell getestet, ob das Licht auch richtig funktioniert. Gleich treffen diese aktuellen Schüler des Schalker Gymnasiums auf ehemalige Schüler, die ihre Reifeprüfung schon längst abgelegt haben, teilweise vor vielen Jahrzehnten. Wäre da nur nicht das Fußballspiel: „Das Ehemaligentreffen findet jährlich statt. Heute haben wir aber Konkurrenz durch den FC Schalke 04“, sagt Andreas Schaaf, Mitorganisator der Veranstaltung. Er lacht.

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Die regelmäßigen Treffen bieten „Gedankenaustausch“ und zeigen auch „die Verbundenheit zur Schule“, sagt der Musiklehrer. Damit das Stelldichein auch so reibungslos klappt wie geplant, gibt es Hilfe von den Schülern der Oberstufe: „Wir hoffen ja auch, dass wir hier nach unserem Abitur ebenso nett empfangen werden“, erklärt die 16-jährige Doreen ihre Beweggründe, sich für die Feier zu engagieren. Gemeinsam mit einigen Mitschülern kellnert sie daher. Unter den fleißigen Helfern sind auch Schüler, die gerade ihre Abiturprüfungen schreiben, wie etwa der 19-jährige Sebastian: „Die erste Klausur war ganz gut.“ Die nächste Prüfung sei erst am Mittwoch, daher sei er noch „ganz entspannt“.

Ehemaligentreffen sind „immer eine echte Freude“ 

Langsam füllt sich die Aula. Unter den Gästen sind Pascal und Daniel, deren Abitur gerade mal ein Jahr her ist. Das heißt aber nicht, dass sie heute zum ersten Mal wieder ihre alte Schule betreten: „Wir waren zwischendurch schon hier, etwa bei einem Theaterstück“, erwähnt Pascal. Die beiden studieren jetzt an der Uni in Bochum und in Kamp-Lintfort.

„Selbstverständlich dabei“ ist auch Angelika Philipp, Schulleiterin des Schalker Gymnasiums. „Heute morgen waren noch die Goldabiturienten hier, dann hatten wir gerade noch eine Sitzung mit dem Förderverein.“ Trotz des rappelvollen Terminplans seien die Ehemaligentreffen „immer eine echte Freude“. Seit dem Jahr 2000 ist Angelika Philipp am Schalker Gymnasium: „Besonders schön ist es natürlich, wenn ich auf Schüler treffe, die ich noch selbst verabschiedet habe“, sagt sie, während sie kurz darauf schon wieder auf eine Gruppe Ehemaliger zusteuert.

Erinnerung an Schalker Spieler

Unter den Gästen sind auch Dr. Witold Jadczewski, Andreas von Hayn und Markus Janzten, alle aus dem Abiturjahrgang 1988. Gemeinsam schwelgen sie in Erinnerungen: „Eine Schulkameradin wohnt jetzt in Palermo“ und da war ja noch Michael Prus im Jahrgang, der beim FC Schalke 04 gespielt hat. Was die Schule betrifft, habe sich nicht viel verändert.

Große Veränderungen fallen dafür aber Ulrich Heinzelmann, der Mitglied im Förderverein ist, auf. „Es ist alles einfach neu und heute wollte ich mal schauen, was aus der Sache geworden ist“, sagt er, während er zurück in die Aula geht.