Gelsenkirchen. Geistliche und Psychologen in Gelsenkirchen erhalten Hilfe von Laien. Neuer Grundkursus startet im Frühjahr.
Plötzlich und unerwartet: So heißt es in Todesanzeigen, wenn Menschen ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen wurden. Sei es durch Krankheit, Unfall, einen Brand oder gar eine Gewalttat. In solchen Situationen braucht es Menschen, die Angehörigen bzw. Hinterbliebenen beistehen, stützen und Trost spenden. Notfallseelsorger kümmern sich bei Bedarf um diese Menschen, die sich nicht selten auch schuldig fühlen am Tod ihrer Angehörigen.
In einer Großstadt wie Gelsenkirchen ist so eine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr allein mit professionellen Geistlichen und Psychologen allerdings nicht zu stemmen. Das Notfallseelsorgeteam ist auf Laien angewiesen, die Bereitschaftsdienste übernehmen.
Erfahrenen Notfallseelsorgern hospitieren
Natürlich müssen diese Laien eine gewisse Vorbildung bzw. Erfahrungen haben, um mit dem seelischen Leid der zu Betreuenden umgehen zu können. Diese Erfahrungen können aus den Bereichen Humanmedizin, Psychologie/Psychotherapie, Sozialpädagogik bzw. Sozialarbeit, aus der Seelsorge selbst, dem Rettungsdienst oder der Krankenpflege kommen. In Frage kommen aber auch Menschen, die in Hilfsorganisationen gearbeitet haben, sich in Kirchengemeinden engagiert oder in anderen psychosozialen Arbeitsbereichen.
Wer in der Notfallseelsorge mitarbeiten möchte, bekommt auf jeden Fall eine Ausbildung, die Grundkenntnisse vermittelt. Ein neuer Kursus dafür beginnt im Frühjahr. Er wird freitags abends über 14 Einheiten laufen. Aber auch nach dieser Grundausbildung werden die Helfer nicht sofort allein eingesetzt.
Vielmehr hospitieren sie zunächst bei erfahrenen Notfallseelsorgern. Erst danach, wenn alle überzeugt sind, dass der neue Helfer vorbereitet ist, übernehmen die „Neuen“ eigene Bereitschaftsdienste, je nachdem, wie viel und wann jeder Zeit hat. Es gibt regelmäßige Teamtreffen, an denen Mitglieder sich verpflichten, teilzunehmen, die eigenen Einsatze werden nachbereitet, um Erlebtes besser verarbeiten zu können. Interessierte sollten auch bereit sein, an Fortbildungen teilzunehmen.