Gelsenkirchen.

Gegen 18.30 Uhr füllt sich die Tanzfläche. Die Gäste im V-Danceclub tanzen zu Schlagermusik und Charts – und man kennt sich: Die Tänzer wünschen sich zwischendurch ein frohes neues Jahr und es wird ausgiebig geplaudert. Als der DJ den Schlagersong „Ich bin verliebt in eine Tänzerin“ von der österreichischen Band „Paldauer“ spielt, ist Raymond Donik aus dem Häuschen: „In diesem Lied tauchen meine Tanzpartnerin und ich auf!“

Raymond Donik, kurz Ray, beobachtet vom DJ-Podest aus seine Schüler. „Die Leute tanzen mit Begeisterung. Es tut im Herzen gut, wenn man sieht, wie viele Anhänger man hat“, erzählt der 47-Jährige begeistert. Etwa 100 Gäste zählt die Diskothek an der Grothusstraße – an einem Sonntag. „Das ist schon das siebte Jahr in dem wir hier regelmäßig Chart- und Discofox-Stunden geben.“ Gelsenkirchen sei somit die einzige Stadt im Land, in der Ray mit seiner Tanzpartnerin Svetlana „Swetty“ Janzen regelmäßig Tanzstunden gibt. Die beiden sind bekannt als das Filmtanzpaar.

Nicht nur Gäste aus Gelsenkirchen

Swetty setzt aber diesmal aus. „Sie vertritt momentan eine Akrobatin im Zirkus“, erklärt Ray dem Publikum. „Und da sie seit vier Jahren nicht mehr am Vertikaltuch war, schmerzen jetzt natürlich alle Muskeln und Swetty läuft in etwa so“ – macht er einen gekrümmten Gang nach. Die Tänzer lachen. Das sei aber nicht schlimm, er habe ja seine Kollegin Marion dabei. Unter den tanzenden Paaren entdeckt Ray einige bekannte Gesichter wieder und nimmt einige seiner Schüler in den Arm. So viel Zeit muss sein.

Eine von ihnen ist Christine Eilhardt: „Ich komme seit drei Jahren jeden Sonntag extra von Bottrop. Außerdem war ich schon mit auf der Tanz-Urlaubs-Reise in Ägypten.“ Hier lerne sie mit jedem zu tanzen, nicht nur mit einem bestimmten Tanzpartner. „Diese Kurse sind auf jeden Fall wertvoll“, fügt sie hinzu, als sie wieder zurück auf die Tanzfläche geht. Los geht es mit dem Discochart: „Heute üben wir erst einmal die Fußtechniken.“ Ray und Marion machen es vor, ihre Schüler machen es ihnen nach. Wenn mal etwas nicht klappt, kommen die beiden Tänzer zur Hilfe. „Die Dame bitte an den Hüftknochen anfassen, nicht an den nicht vorhandenen Bauch“, erinnert er seine Tanzschüler mit einem Zwinkern. Das sei schließlich eleganter. Nach einer kurzen Pause folgt der Discofox-Kurs. Ein Unterschied? Discochart sei „erotischer“, findet Ray.

Jeden Sonntag ab 18.30 Uhr geöffnet

„Ich bin jede Woche hier. Der Kurs ist für mich eine Alternative zur Tanzschule, hier ist es einfach lockerer und die Tanzlehrer sind sehr gut“, sagt Steffi Manno, die seit August 2012 dabei ist. Ray kann das an seine Schüler nur zurückgeben. Sein Fazit am Ende des Kurses lautet: „Ich war zufrieden!“

Jeden Sonntag ab 18.30 Uhr öffnet der V-Danceclub seine Türen für Discochart- und Discofox-Begeisterte. Für Anfänger werden im oberen Bereich der Diskothek spezielle Anfängerkurse angeboten, in denen die Grundschritte erlernt werden können.

Markus Liptow, Inhaber des Clubs, hält an diesem Konzept fest: „Die Atmosphäre ist hier lockerer. Zwar können wir eine Tanzschule nicht ersetzen, aber unsere Gäste mögen das Ambiente.“

Voranmeldung nicht nötig

Im Anschluss der beiden Kurse, ab 21 Uhr, findet eine Party für alle Teilnehmer statt, in der die zuvor gelernten Tanzschritte angewendet werden können.

Die Kurse finden jeden Sonntag statt und die Teilnehmerzahl schwankt des Öfteren. „Wenn es etwa schneit, ist natürlich nicht ganz so viel los. Dennoch fällt der Kursus dann nicht aus“, so Liptow. Kurz vor Weihnachten habe es sogar schon etwa 300 Gäste gegeben, manchmal seien es aber auch nur 30.

Der Eintritt zum Workshop beträgt 5 Euro inklusive 4 Euro Mindestverzehr. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.