Gelsenkirchen. . Ein Weihnachtsbaum steht auch in diesem Jahr wieder auf dem Grilloplatz in Gelsenkirchen. Kinder der umliegenden Kitas basteln den Schmuck.
Menschen aus zahlreichen Nationen leben in Schalke. Ebenso bunt sind die Glaubenswelten im Stadtteil. Und doch, jetzt, da die Christen in die Weihnachtszeit gehen, geht der gesamte Stadtteil mit. Eines von vielen Beispielen dafür: Der große Weihnachtsbaum auf dem Grilloplatz, der seit Montag steht.
Die Kinder der Kindertagesstätten Leipziger Straße, St. Agnes, Königstraße, Blumendelle, Albert-Schweitzer-Straße, Franz-Bielefeld-Straße und Tannenbergstraße schmücken den rund sechs Meter hohen Baum mit selbst gebasteltem Christbaumschmuck. Und das, obwohl viele von ihnen gar nicht im klassischen Sinne Weihnachten feiern werden.
Muslimische Kinder kennen Bedeutung des Weihnachtsbaums
Für Anja Feldhusen, Leiterin der Kita Blumendelle, ist das kein Widerspruch. In ihrer Einrichtung haben rund 74 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund, zahlreiche Religionen wachsen hier Hand in Hand auf. „Für die Kinder ist es ganz normal. Die gehen in die Stadt und sehen, wie sich die Schaufenster verändern. Es ist bunt, es leuchtet, Bäume werden geschmückt. Wir versuchen, den Kindern möglichst viel religiöse Bildung schon im Kindergartenalter zu vermitteln. Wir sprechen über viele Religionen und die dazugehörigen Feste“, erklärt Feldhusen.
Und so wissen auch die muslimischen Kinder ganz genau, was der Baum auf dem Grilloplatz bedeutet und freuen sich, ihn schmücken zu können. „Viele türkische Eltern finden unsere Weihnachtszeit ganz toll und schmücken ihre Fenster auch, obwohl sie das Weihnachtsfest selbst im Islam ja nicht feiern“, weiß Anja Feldhusen.
Initiative der Projektgruppe
Dass der Baum auch im zweiten Jahr in Serie wieder auf dem Grilloplatz an der Ecke Kurt-Schumacher-Straße/Grillostraße steht, ist ein Verdienst der Projektgruppe Kind und Jugend des Runden Tisches Schalke. „Wir haben die Menschen im Stadtteil gefragt, ob sie sich wieder einen solchen Baum wünschen und die Resonanz war eindeutig“, sagt Silke Ossowski, Sprecherin der Projektgruppe
Und so kamen zahlreiche Kinder am Montagnachmittag zusammen, um bei Gesang und Kuchen den Baum zu schmücken. Den Anfang machten die Kinder der Kita Leipziger Straße, die Kids von der Kita Blumendelle nutzten den Anlass und bastelten ihren Schmuck direkt vor Ort. „Der Baum wird bis zum 6. Januar hier stehen und für die Zeit haben wir noch einige Aktionen geplant“, erklärt Ossowski. Und so ist der Baum am Grilloplatz schon jetzt bunt wie der Stadtteil selbst.