Gelsenkirchen. . Die Kinder- und Jugendeinrichtung an der Grillostraße in Schalke feierte mit griechischer Musik und griechischen Speisen – Und demnächst auch mit Türken und Roma.

Der Blick über den Tellerrand gehört beim Kulturlokal „Lalok Libre“ an der Grillostraße zur Tradition. Zweimal im Jahr geht die musikalische und kulinarische Reise nach Griechenland. Am Wochenende spielte die Gruppe Orfeas traditionelle Musik aus der Heimat. Demnächst geht die musikalische Reise mit dem Jugendprojekt „Immam Baildi“ weiter.

Seit zehn Jahren steigt im Frühling und im Herbst die griechische Nacht im Lalok, das sich unter der Federführung der Falken um interkulturelle Begegnungen bemüht. Ursprünglich fand die Veranstaltung an den wichtigsten griechischen Nationalfeiertagen zur Befreiung von den Osmanen (25. März) und dem Widerstand gegen Mussolini und Hitler (28. Oktober) statt.

„Die Tradition ist geblieben, an den Tagen haften wir nicht mehr“, so Lalok-Leiterin Venetia Harontzas, die selbst aus Griechenland stammt. Die Gruppe Orfeas, benannt nach dem antiken Sänger Orpheus, servierte neben folkloristischer Musik à la Manos Chatzidakis auch politische Stücke von Miki Theodorakis. „Die meisten Lieder kennen auch viele Deutsche.“ Passend zum Programm auf der Bühne servierte das Lalok-Team hellenische Spezialitäten. „Alles traditionell hergestellt, nicht wie man es aus der Imbissbude kennt“, preist Harontzas die Speisekarte an.

Demnächst auf dem Programm: Tanz und Musik der Roma

Musikalisch geht die Reise im Lalok weiter. 15 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren entdecken bei dem Projekt „ImmamBaildi“, benannt nach einem Gemüsegericht, das es sowohl in Griechenland als auch in der Türkei gibt, andere Kulturen. Unter dem Motto „Von Gibraltar bis zum Bosporus“ geht es zunächst um Gemeinsamkeiten der beiden Nationen am Mittelmeer. „Griechische Kinder singen türkische Lieder und umgekehrt“, so Venetia Harontzas über das Projekt, das am 1. Dezember in der Flora Premiere feiert.

Dass manche Völker mehr verbindet, als man auf den ersten Blick vermutet, soll ein besonderes Aha-Erlebnis vermitteln. Mit Tanz und Musik der Roma geht das Projekt weiter. „Wir werden vermehrt von bulgarischen Menschen besucht“, so Harontzas. „Wir müssen mehr für diese Gruppen tun.“ Das Projekt soll Spannungen abbauen und ein Zeichen gegen Rassismus setzen