Gelsenkirchen. Mit einem Kammerkonzert weihte die Jüdische Gemeinde in der Synagoge ihren neuen Flügel ein – es könnte der Auftakt zu einer neuen Reihe gewesen sein.
Das nennt man wohl eine gelungene Premiere: Mit einem hochkarätigen Kammerkonzert wurde Sonntag der neue Flügel in der Synagoge an der Georgstraße eingeweiht, den die Jüdische Gemeinde von der Evangelischen Kirchengemeinde in Buer-Middelich erhalten hat. „Wir sind so glücklich, dass wir diesen wunderbaren Flügel nun bei uns haben“, sagt die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Judith Neuwald-Tasbach. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, regelmäßig Konzerte in unserem Gemeindesaal zu veranstalten. Wir möchten gerne zu einem Zentrum der jüdischen Kultur werden und wie könnte das besser funktionieren als mit Musik?“
Dass sich der Saal akustisch sehr gut für zukünftige Konzerte eignet, bewiesen Mitglieder der Neuen Philharmonie Westfalen am Sonntagvormittag. Sie eröffneten das Programm wohlklingend mit Joseph Haydns „Zigeunertrio“ in G-Dur. Es folgte das „Trio für Violine, Violoncello und Klavier c-Moll op.1 Nr.3“, ein Frühwerk von Ludwig van Beethoven. Zum Abschluss wurde das Klavier-Quintett A-Dur von Franz Schubert präsentiert, das auch unter dem Namen „Forellenquintett“ bekannt ist.
Am neuen Flügel durfte Gabriella Karacsonyi Platz nehmen. Mit von der Partie waren auch Istvan Karacsonyi (Violine), Woichiech Michalski (Viola), Mark Mefsut (Violoncello) und Michael Gawriloff (Kontrabass), die alle drei Werke mitreißend darboten.
Am Ende waren alle Besucher im vollbesetzten Saal begeistert und bedankten sich mit nicht enden wollendem Beifall. „Vielleicht war das ja der Auftakt zu einer Kammerkonzertreihe“, meinte Mark Mefsut von der Neuen Philharmonie Westfalen. Die Besucher würden sich sicher über weitere hochkarätige Konzerte freuen. „Die Synagoge ist ein Haus der Begegnung und für alle Völker geöffnet“, betont Judith Neuwald-Tasbach. „Wir würden uns freuen, wenn unsere Gäste hier ins Gespräch kommen - vielleicht sogar über die Musik.“