Gelsenkirchen. Was sich in der vergangenen Woche an der U-Bahn-Haltestelle am Musitheater im Ruhrgebiet in Gelsenkirchen abgespielt hat, dazu nahm jetzt die Mutter des jungen „Zigaretten-Schnippers“ Stellung. Sie hat mit ihrem Sohn ausführlich über den Vorfall geredet und inzwischen auch das Gespräch mit der Polizei gesucht. Der 13-Jährige habe einfach “Schiss gehabt“.

Dass ihr 13-jähriger Sohn raucht, das erschüttert die Mutter zutiefst. Selbstverständlich habe sie ihm das ausdrücklich verboten, sagt Gabriele R. Dass ihr Junge jetzt in der U-Bahn-Haltestelle am Musiktheater obendrein trotz Rauchverbot mit einem Glimmstängel erwischt wurde, entsetzt sie umso mehr.

Aber: Wie sich ihr Jüngster der Beschreibung von Volker N. zu Folge benommen haben soll – darüber berichtete die WAZ in der Montagsausgabe – das will Gabriele R. so nicht stehen lassen.

Sie berichtete der WAZ, wie ihr Sohn den Vorfall beschrieben hat. „Er kam runter zum Bahnsteig, als die Diskussion mit Herrn N. und den beiden jungen Leuten gerade lief. Mein Sohn ist an der Gruppe vorbei gegangen.“

Junge fühlte sich bedrängt

Dann soll N. dem 13-Jährigen hinterher gerufen haben: „Und du (...) machst deine Zigarette auch aus!“ Das habe er auch gemacht und gesagt, so Gabriele R., er habe die Kippe dann in Richtung Mülleimer geschnippt. Dort habe Herr N. gestanden und sei getroffen worden. „Das war keine Absicht“, betont die Mutter. Als ihr Sohn in die S-Bahn gestiegen sei, habe ihn N. nach der Beschreibung des Jungen förmlich in Richtung Fahrer gedrängt und ständig bedrängt. Das sei auch dem Fahrer aufgefallen, der N. sogar raus schmeißen wollte. Wozu es, wie berichtet, nicht kam. Weil er sich fortgesetzt bedrängt gefühlt habe, habe ihr Sohn später erzählt: „Mama, ich habe mehrfach gesagt, ,bitte lassen Sie mich in Ruhe’. Ich habe Schiss gehabt. Und bin dann einfach abgehau’n.“ An der Haltestelle Friesenstraße rannte er los. Seine Sporttasche hatte er dem Jungen gegeben, mit dem er zum Platz wollte.

Er hat sich entschuldigt

Der 13-Jährige muss ungewöhnlich schnell gerannt sein. Denn „unterwegs, sagte mein Sohn, hat ihn ein Mann angesprochen und gefragt, warum er so rennt. Ob etwas passiert sei?“ Die Geschichte endete schließlich am Erler Sportplatz. Der Bekannte des Jungen sei später mit der Tasche eingetroffen und hätte ihrem Sohn gesagt: „Du, draußen steht der Mann mit der Polizei.“

Gabriele R. legt Wert auf die Feststellung, dass ihr Sohn daraufhin freiwillig zu den Beamten und Volker N. gegangen sei. Ihr Sohn habe ihr auch berichtet, dass er sich bereits in der Bahn bei N. entschuldigt habe. Sie selbst war inzwischen bei der Polizei, um sich nach dem Vorfall vom 25. Oktober zu erkundigen. Was sie doch sehr verwundert habe sei, dass die Polizei sie nicht informiert hat. Schließlich sei ihr Sohn doch erst 13 Jahre alt. Nach allem, was Gabriele R. inzwischen erfahren hat, glaubt sie, dass auch Volker N. in seiner Wortwahl nicht zimperlich gewesen sei und ihren Sohn bedrängt habe.