Gelsenkirchen. . Große Aufregung, Riesenaufwand, aber keine Verletzten: Das ist die Bilanz des Brandes an den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße vom Samstag. Bereits am Sonntag wurden die ersten evakuierten Stationen wieder bezogen, konnte wieder operiert werden.

Ein Kurzschluss in der Elektro-Unterverteilung im ersten Stock des Hauptgebäudes legte am Samstagmittag gegen 13.30 Uhr den Betrieb in den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße lahm. Rund 100 Patienten mussten verlegt werden, fast das gesamte, elfstöckige Haupthaus der Klinik wurde vorübergehend evakuiert. Trotz all der Aufregung: Personenschaden gab es glücklicherweise nicht.

Ab Montag wieder Regelbetrieb

Das Hauptproblem waren auch nicht die Flammen. Die Feuerwehr, die mit 100 Rettungskräften angerückt war, hatte den Brand selbst recht schnell im Griff. Die Rauchentwicklung war jedoch so gewaltig, dass teilweise nicht nur das Atmen, sondern auch die Sicht beeinträchtigt waren. Zudem musste der Strom für längere Zeit aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet werden. Immerhin waren jedoch die Aufzüge benutzbar.

Die bettlägerigen Patienten der Stationen 2, 3 und 7 – Chirurgie und Innere – wurden auf andere Stationen in Nachbargebäuden verlegt, gehfähige Patienten in herbeigerufene Busse der Bogestra gebracht, wo sie versorgt wurden, bis Entwarnung kam. Die Feuerwehr konnte ihren Einsatz gegen 16.30 Uhr beenden.

Krankenhausmitarbeiter kamen aus dem freien Wochenende

Am Sonntag bereits konnte die erste Station nach Reinigung und Entlüftung wieder bezogen werden. Am Montag früh sollen alle Patienten wieder zurück in ihrer Station sein, so hofft Geschäftsführer Dr. Karl Bosold. „Die Feuerwehr hat hier wirklich einen tollen Job gemacht, ist extrem besonnen vorgegangen“, lobt der Geschäftsführer die Retter. Und auch die Krankenhausmitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen seien zu großen Teilen aus dem freien Wochenende gekommen, um nach Kräften zu helfen und sich um die Patienten und die Wiederherrichtung der Stationen zu helfen. Vom Pflegedienst, über ambulante Pflegekräfte bis hin zum Reinigungsteam, das alle Hände voll zu tun hatte, seinen alle im Haus gewesen, so Bosold.

Vorsorglich waren auch Einheiten aus Recklinghausen, Bottrop und Essen zur Betreuung , medizinischen Versorgung und zum eventuellen Transport einiger Patienten in andere Krankenhäuser alarmiert worden. Sie standen am Musiktheater bereit, konnten am späten Nachmittag jedoch ohne Einsatz wieder abziehen.

Bereits am Sonntag wurden die am Samstag wegen des Brandes abgesagten Operationen nachgeholt, ab Montag früh hofft der Geschäftsführer, auf Regelbetrieb umschalten zu können. Die Reparaturarbeiten an der Elektrik dauerten das ganze Wochenende an.