Gelsenkirchen. . Der zweite Band des 1904-Projektes - “Mit Schalke is wie frisch verliebt“ – wurde mit einer Autorenlesung auf Consol vorgestellt. Im traditonellen Ambiente kamen die Erinnerungen an die Vereinsgeschichte besonders gut an. das Buch konserviert und dokumentiert das Vereinsleben von Schalke 04.

„Demnächst bekomme ich von jemandem erzählt, wie er 1934 als Kind sein erstes Schalke-Spiel in der Glückauf-Kampfbahn erlebt hat.“ – Matthias Berghöfer, Buchherausgeber und Kultfan, zaubert jede Kurzgeschichte, die er für sein Mammutprojekt „1904 Geschichten“ zugesteckt bekommt, ein sanftes Lächeln ins Gesicht. Am Wochenende standen die Autoren im Rampenlicht: In der Maschinenhalle auf Consol wurde der zweite Band des Schalke-Buches mit einer Lesung vorgestellt.

Die Idee zu einem Autorenabend stammte von Olivier Kruschinski vom Supporters Club, der Interessenvertretung passiver S04-Mitglieder. „Ich finde es schön, wenn man sich außerhalb des Stadions trifft und den Verein lebt“, schwärmt Kruschinski bei der Begrüßung der 60 Fans. Die meisten kommen von außerhalb, sind zum ersten Mal auf Consol. Die Installation von Werner Thiel mit alten Bergbau-Utensilien begeistert sie.

Mit Schalke is wie frisch verliebt

Der Tradition ist dieser harte Kern verpflichtet, das Buch konserviert und dokumentiert das Vereinsleben. Die Geschichten kommen aus der Feder der Fans. „Eine Geschichte, die man nicht drucken kann, habe ich noch nie bekommen“, sagt der Schalker, der selbst im Schnitt 100 Spiele in der Saison inklusive der Jugend besucht. 264 Kurzgeschichten hat Berghöfer bislang von 150 Autoren bekommen. 188 sind veröffentlicht. 80 Stories gibt es nur gedruckt, den Rest hat er in seinem Web-Blog – 1904geschichten.wordpress.com -- publiziert.

44 Erlebnisse rund um Königsblau hält der neue Band „Mit Schalke is´wie frisch verliebt“ bereit. Von seiner ersten und einzigen Begegnung mit Charly Neumann berichtet Patrick Heppenheimer darin. Kathrin Wegmann gab auf Consol ihre Geschichte aus dem ersten Band („Schalke is’ wie wennze fliechs“) zum Besten. Darin schildert die Coesfelderin emotional, wie sie ihr erstes Spiel mit „Vatter“ erlebte. Beeindruckend ist die Geschichte des blinden Fans Wolfgang Liffers. Er schilderte, wie er bei der Übertragung des Uefa-Cup-Finales im Parkstadion schneller wusste, was auf dem Platz passierte, als das sehende Publikum. „Ich hatte ein Radio dabei, das Signal war schneller als das der Video-Wand.“

Nominiert als Fußball-Buch des Jahres

Passend zum Gründungsjahr soll das Projekt von Matthias Berghöfer auf 1904 Geschichten anschwellen. Ein Jahr dauert die Produktion eines Bandes. Das Thema dürfte den 49-jährigen Informatiker also noch als Rentner beschäftigen. Über blau-weiße Erlebnisse an matthias.berghoefer@web.de freut er sich jetzt schon. Die Akademie für Fußballkultur hat den 2. Band der „1904 Geschichten“ übrigens als Fußball-Buch des Jahres 2012 nominiert