Gelsenkirchen..
Eine Dekade Jazz galt es am Samstagabend angemessen ausgiebig zu feiern. In der lauschigen Kellerbar des Consol Theaters zelebrierte die hiesige Jazz-Initiative GEjazzt ihren 10. Geburtstag. Mitglieder und Freunde des Vereins erlebten in der ausverkauften Bar in lockerer Party-Atmosphäre drei Konzerte und eine anschließende Session. Im fest geplanten Teil der Veranstaltung spielten „PianoSax“, „Hammer + Scholz“ und Ayça Miraç´s „LazJazz Trio“.
Den Anfang machte das Duo „PianoSax“ mit seinem Programm „I Got Rhtyhm“. Jürgen Bebenroth am Sopran-, Alt-, und Tenorsaxophon und Martin Lelgemann am Piano spielten eigene Bearbeitungen aus George Gershwins virtuosem Pianobuch. Der Projekttitel war dabei programmatisch: wie schon in den Vorbildern spielte der rhythmische Aspekt auch in den Bearbeitungen eine besondere Rolle. Mit Stücken wie „A Foggy Day“, „It Ain’t Necessarily So“ und „Summertime“ entführten PianoSax die GEjazzt-Geburtstagsgesellschaft klanglich in einen Woody Allen-Film.
Im August letzten Jahres hatte die Initiative begonnen, das Jubiläumsprogramm zusammenzustellen. Man habe im Vorfeld überlegt, so die stellvertretende Vorsitzende Eva Furmann, ob dafür etwas „richtig Großes“ engagiert werden soll, oder ob das musikalische Programm aus dem Verein heraus entstehen soll. Die Jazz-Initiative entschied sich für das eigene hohe Potenzial und lag damit auch goldrichtig. Sämtliche Künstler, die am Samstag in der Kellerbar auftraten, sind Mitglied bei GEjazzt oder stehen der Initiative zumindest nahe.
Tatkräftige Unterstützung
Christian Hammer tut das ohnehin. Der Gitarrist – selber langjähriges und aktives Mitglied (er hat unter anderem die Werkstatt-Reihe „Hammer+3“ ins Leben gerufen) – zeigte unter dem Consol Theater einmal mehr, wie virtuos gut er seine sechs Saiten beherrscht. Zusammen mit dem Pianisten Martin Scholz, mit dem er seit Jahren auch mit der Orgelband „Know What I Mean?“ in Clubs und auf Festivals unterwegs ist, präsentierte er sich in der Kellerbar als kammermusikalisches Duo. „Hier steht so ein guter Flügel – Da bietet es sich an, den zu nutzen“, lobt er das Consol-Inventar. Im Programm von Hammer und Scholz fanden sich Eigenkompositionen wie zum Beispiel „Pick Blue“ und ausgesuchte Klassiker der Jazzgeschichte, die sie auf ihre sehr eigene Art und Weise interpretieren.
Der Jazz-Initiative ging es nicht immer so gut wie heute. „GEjazzt hat immer mal wieder auf der Kippe gestanden. Aber in den letzten zwei Jahren ist es richtig super geworden“, freute sich die stellvertretende Vorsitzende. „Die neue Internetplattform hat sicherlich dazu beigetragen“, sagte Eva Furmann. Vor anderthalb Jahren habe man auch Bernd Zimmermann kennengelernt, der die Website „ruhrjazz.net“ betreibt, und auch den Internet-Auftritt der Gelsenkirchener Jazzfreunde auffrischte. Furmann: „Das war sehr wichtig für uns.“
Mit den für einen Verein erforderlichen neun Mitgliedern startete GEjazzt im Januar 2002 mit tatkräftiger Unterstützung von Paul Baumann, der seinerzeit beim Kulturreferat für die freie Kulturszene zuständig war. Heute zählt die aufgefrischte Jazz-Initiative 50 Mitglieder.